TourismusBearbeiten
Rothenburg ist stark touristisch geprägt und als fränkischer Weinort an der Tauber mit der Lage Rothenburger Eich bekannt. Zudem gibt es einen Rebsortenlehrpfad mit über 120 verschiedenen Rebsorten. Die Stadt Rothenburg bildet den südlichsten Punkt des umfangreichen fränkischen Weinlandes. In Rothenburg gibt es neben vielen alteingesessenen Weinschänken auch ein selbstausbauendes Weingut. Der erzeugte Wein wird überwiegend an Touristen verkauft, früher war der Weinbau ein bedeutender Wirtschaftszweig.
Historische AltstadtBearbeiten
Rothenburg ist bekannt für seine gut erhaltene Altstadt aus dem Mittelalter mit vielen verschachtelten Gässchen, Türmen und von Fachwerkhäusern umstandenen kleinen Plätzen. Aus diesem Grund wurde die Stadt zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt; sie gilt im Ausland als Prototyp einer mittelalterlichen deutschen Stadt. Insbesondere Besucher aus Asien machen bei organisierten Reisen durch Europa hier Halt. Die Stadt bietet neben Hotels und Gasthöfen einen nahe gelegenen Campingplatz und zwei Reisemobil-Stellplätze sowie eine Jugendherberge, die in der ehemaligen Rossmühle der Stadt untergebracht ist.
Wegen der gut erhaltenen Altstadt diente Rothenburg als Kulisse für zahlreiche Filmproduktionen (siehe Abschnitt: Rothenburg als Filmkulisse).
FerienstraßenBearbeiten
Die Romantische Straße führt von Würzburg über das Taubertal nach Rothenburg. Von dort führt sie weiter bis nach Füssen. Daneben wird die Romantische Straße in Rothenburg von der in west-östlicher Richtung verlaufenden Burgenstraße gekreuzt.
Rad- und WanderwegeBearbeiten
Rothenburg o. d. T. wird zudem von zahlreichen Radwanderwegen berührt. Der bekannteste davon ist der Taubertalradweg. Dessen Hauptvariante „Liebliches Taubertal – der Klassiker“ beginnt in Rothenburg und führt auf 100 km Länge bis nach Wertheim. Der ergänzende Radweg „Liebliches Taubertal – der Sportive“ führt auf 160 zusätzlichen Kilometern durch das Main- und Taubertal bis nach Rothenburg zurück. Entlang des Radwegs „Liebliches Taubertal – der Klassiker“ besteht ab Bieberehren über den Gaubahn-Radweg eine Verbindung zum Main-Radweg bei Ochsenfurt.
Eine Alternativroute des Main-Tauber-Fränkischen Rad-Achters führt über Rothenburg ob der Tauber.
Der Altmühltalradweg erstreckt sich auf 250 km von Rothenburg ob der Tauber im Nordwesten bis Kelheim an der Mündung der Altmühl in die Donau im Südosten. Der Aischtalradweg verbindet auf 137 Kilometern Länge Rothenburg ob der Tauber mit Bamberg am Main-Radweg. Der Weg verläuft durch das Tal der Aisch.
Der etwa 130 km lange Panoramaweg Taubertal beginnt und der etwa 180 km lange Jakobsweg Main-Taubertal endet in der Stadt.
StraßenverkehrBearbeiten
Rothenburg ob der Tauber liegt an der Autobahn A 7 mit der Anschlussstelle Rothenburg ob der Tauber in geringer Entfernung zur Stadt.
Die Staatsstraße 2419 verläuft parallel zur A 7 von Nord nach Süd als deren Ausweichroute.
EisenbahnverkehrBearbeiten
Die Stadt ist Endpunkt der am 1. November 1873 eröffneten Bahnstrecke von Steinach an der Hauptbahn Würzburg–Ansbach. Es verkehrt hier die Regionalbahnlinie R82 im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg.
Von 1905 bis 1971 wurde die in Rothenburg endende Strecke über Schillingsfürst bis nach Dombühl an der Hauptstrecke Ansbach–Crailsheim befahren.
FlugverkehrBearbeiten
Etwa drei Kilometer nordöstlich der Stadt befindet sich der Verkehrsflugplatz Rothenburg ob der Tauber.
Ansässige UnternehmenBearbeiten
Rothenburg beheimatet ein Werk des großen Hausgeräteherstellers Electrolux (ein ehemaliges AEG-Werk), ein Ersatzteilzentrum des großen Baumaschinenherstellers Yanmar, mittelständische Maschinenbaubetriebe sowie mit der D. Lechner GmbH Europas zweitgrößten Produzenten für Küchenarbeitsplatten. Daneben befinden sich weitere bekannte Unternehmen in der Stadt:
- Ebalta (Kunststoffe, Gießharze, Kleber)
- Käthe Wohlfahrt (Weihnachtsschmuck)
- Neuberger Gebäudeautomation
- Rotabene Medienhaus (u. A.: Fränkischer Anzeiger und Evangelisches Sonntagsblatt aus Bayern)
- RothenburgMuseum (bis 2019 Reichsstadtmuseum) im ehemaligen Dominikanerinnenkloster mit den städtischen Sammlungen, den Sammlungen des Vereins Alt-Rothenburg und der Stiftung Baumann
- Das Mittelalterliche Kriminalmuseum ist das bedeutendste deutsche Rechtskundemuseum und gibt einen Einblick in das Rechtsgeschehen der letzten 1000 Jahre; Ausstellungsstücke sind Folter- und Hinrichtungsinstrumente, Halsgeigen, Schandmasken, Richtschwerter, Richträder, mittelalterliche Gesetzestexte und Anleitungen zu Hexenprozessen
- Schäfertanzmuseum in der Wolfgangskirche
- Alt-Rothenburger Handwerkerhaus, das in elf Räumen das Alltagsleben von Handwerkerfamilien in Rothenburg zeigt
- Historiengewölbe mit Staatsverlies im Rathaus
- Deutsches Weihnachtsmuseum (privat, Teil der Firma Käthe Wohlfahrt)
- Puppen- und Spielzeugmuseum (privat, seit 2014 geschlossen)
KirchenBearbeiten
- St.-Jakobs-Kirche mit Heiligblut-Retabel von Tilman Riemenschneider; ein weiterer Riemenschneideraltar (Heilig-Kreuz-Altar) ist in der Detwanger Kirche
- Wolfgangskirche am Klingentor (Wehrkirche)
- Blasiuskapelle im Burggarten, ein im Jahr 1400 zum Sakralbau umfunktioniertes Wohngebäude der ehemaligen Reichsburg; heute eine Gedächtnisstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege
- Dominikanerinnenkloster (heute RothenburgMuseum)
- Franziskanerkirche
- St.-Johannis-Kirche mit Steinmeyer-Orgel
WeitereBearbeiten
- Stadtmauer mit Wehrgang und Mauertürmen, innere Stadtmauer um 1172, äußere Stadtmauer um 1360–1388
- Stadttore: Klingentor (Norden), Würzburger- oder Galgentor (Nordosten), Rödertor (Osten), Sieberstor (Südtor), Spitaltor (1556, Süden), Kobolzellertor (Taubertal), Burgtor (Westen), Weißer Turm (1. Stadtmauer, Nordosttor), Markusturm mit Röderbogen (1. Stadtmauer, Osttor)
- Plönlein („Plänlein“[51] – von lat. planellum: kleine Ebene, Platz), Straßengabelung und ehemaliger Fischstapelplatz mit Fachwerkhäusern und Blick auf Sieberstor und Kobolzellertor
- Spitalbastei, eine Barbakane mit Abwurfdach erbaut vom Rothenburger Baumeister und Steinmetz Leonhard Weidmann
- Spitalbereiterhaus, erbaut von Leonhard Weidmann 1591; ehemaliger Amtssitz des Spitalbereiters und der Spitalküche. Der Spitalbereiter war im heutigen Sinne Verwaltungschef und Liegenschaftsmanager des Heilig-Geist-Spitals. Durch romantisierenden Historismus wird das Gebäude irrtümlich auch als Hegereiterhaus bezeichnet. Mit den Hegereitern, die für die Rothenburger Landhege verantwortlich waren, hat es aber nichts zu tun, denn die wohnten in den Orten ihrer Zuständigkeit.
- Baumeisterhaus, Werk und Wohnhaus des Steinmetzen Leonhard Weidmann
- Stauferstele im Burggarten in Erinnerung an die im Jahr 1142 vom Staufer-König Konrad III. gegründete Reichsburg, die 1356 vermutlich bei einem Erdbeben beschädigt und danach abgetragen wurde (2010 eingeweiht)[52]
- Topplerschlösschen im Taubertal
- Doppelbrücke über die Tauber
- Wildbad Rothenburg, zwischen 1898 und 1903 von Friedrich Hessing als Kurhotel erbaut; seit 1982 findet es Verwendung als evangelische Tagungsstätte
- Historisches Rathaus mit Glockenturm; der Rathausturm bietet in 60 Meter Höhe eine Aussichtsplattform,[53] die über 220 Stufen zu erreichen ist
- Ratstrinkstube (1466) mit Kunstuhr (Figuren von Valentin Oeckler), die von 11 bis 15 und von 20 bis 22 Uhr zu jeder vollen Stunde die legendäre Meistertrunkszene zeigt
- Altes Brauhaus
- Alte Schmiede
- Jüdischer Friedhof
- Judentanzhaus
- Das historische Festspiel „Der Meistertrunk“ zu Pfingsten
- Die Münzer von Rothenburg ob der Tauber
- Reichsstadttage
- Taubertal-Festival
- Weihnachtsmarkt „Reiterlesmarkt“
- Schäfertanz
- Kirchenmusik in St.Jakob
- Toppler-Theater
- Volksfest mit Krämermarkt
- Herbstmesse
- Heinrich Toppler (um 1340–1408 in Rothenburg), Bürgermeister
- Friedrich Herlin (um 1430–1500), Maler
- Johann Haller (1463–1525), Buchdrucker
- Petreius Aperbacchus (um 1480–1531), Humanist
- Valentin Ickelsamer (um 1500–1547), Pädagoge
- Hans Baumann (um 1510–1570), Buchdrucker und Chronist
- Georg Conrad Jung (1612–1691), Drucker, Maler, Kupferstecher, Geograph und Kartograph
- Johann Ludwig Hartmann (1640–1680), Theologe und Volksschriftsteller
- Johann Georg Joch (1676–1731), evangelischer Theologe
- Johannes Balthasar Wernher (1677–1743), Rechtswissenschaftler und Mathematiker
- Johann Adam Lehmus (1707–1788), evangelischer Pfarrer und Dichter
- Johann Georg Model (1711–1775), Apotheker am Zarenhof zu Sankt Petersburg
- Johann Augustin Philipp Gesner (1738–1801), Mediziner und Pionier bei der Erforschung der Aphasie
- Karl Georg Christian von Staudt (1798–1867), Mathematiker
- Georg Wilhelm Wanderer (1803–1863), Genre- und Porträt-Maler
- Gustav Kraus (1804–1852), Lithograph
- Friedrich Wilhelm Walther von Walderstötten (1805–1889), General der Infanterie und Kartograf
- Friedrich Lehmus (1806–1890), Pfarrer und Gründer einer der ersten Kinderbewahranstalten in Deutschland
- Franz von Leydig (1821–1908), Zoologe
- Hanno Bernheim (1824–1862), Philosoph
- Ernst Leybold (1824–1907), Kaufmann und Unternehmer
- Adam Hörber (1827–1905), Dichter und Glasermeister. Urheber des Theaterstücks Der Meistertrunk
- Gustav von Bezold (1828–1892), Reichsgerichtsrat
- Friedrich Bezold (1842–1908), HNO-Mediziner
- Fritz Birkmeyer (1848–1897), Zeichner, Maler, Glasmaler und Illustrator
- Leonhard Vogel (1863–1942), Veterinär
- Martin Weigel (Pfarrer) (1866–1943), evangelischer Stadtpfarrer in Rothenburg (1895–1921) und Nürnberg sowie Heimatforscher und Nationalsozialist[54]
- Franz Boll (1867–1924), Klassischer Philologe, Wissenschaftshistoriker und Bibliothekar
- Wilhelm Borkholder (1886–1945), Jurist und Oberbürgermeister von Ansbach
- Willi Foerster (1892–1965), Maler
- Friedrich Uebelhoer (1893–1945), Politiker (NSDAP)
- Wilhelm Heer (1894–1961), Politiker (NSDAP), Mitglied des Reichstages
- Hans Kern (1898–1984), Fußballfunktionär, Manager und Politiker
- Hans Böhme (1905–1982), Landschaftsmaler, Radierer und Zeichner
- Kurt Frör (1905–1980), evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer
- Linus Memmel (1914–2004), Politiker (CSU), MdB
- Wilhelm Staudacher (1928–1995), Lyriker und Mundartdichter
- Viktor Lukas (* 1931), Organist und Hochschullehrer
- Ulrich Fleischmann (1938–2011), Karibikforscher
- Christof Stählin (1942–2015), Schriftsteller, Liedermacher, Kabarettist
- Otto A. Böhmer (* 1949), Schriftsteller
- Horst F. Rupp (* 1949), evangelischer Theologe und Religionspädagoge
- Klaus Pohl (* 1952), Schauspieler, Theaterregisseur und Drehbuchautor
- Ruth Lindner (1954–2008), Klassische Archäologin
- Karl Borchardt (* 1956), Historiker
- Günter Röhser (* 1956), evangelischer Theologe und Hochschullehrer
- Thomas Jorberg (* 1957), Vorstandssprecher der GLS Gemeinschaftsbank
- Angela Christlieb (* 1965), Filmregisseurin und Videokünstlerin
- Christian Mittermeier (* 1965), Koch
- Meir von Rothenburg (1215–1293), berühmter Rabbiner und Talmudgelehrter
- Wilhelm Ziegler (um 1480–1543), Maler mit Rothenburger Bürgerrecht
- Johannes Teuschlein (1483–1525), Theologe und Reformator, enthauptet in Rothenburg im Bauernkrieg
- Johannes Böhm (1485–1534), Humanist und Mitglied des Deutschen Ordens
- Andreas Bodenstein (Karlstadt) (1486–1541), Theologe und Priester, Hochschullehrer sowie Reformator
- Thomas Venatorius (1488–1551), Mathematiker und Theologe. Er half 1544 bei der Wiedereinführung der Reformation in Rothenburg.
- Primož Trubar (1508–1586), Theologe und Diakon in Rothenburg von 1548 bis 1552, gilt als Begründer des slowenischen Schrifttums wie auch der evangelischen Kirche in Slowenien und wird der Luther Sloweniens genannt.
- Andreas Libavius (1555–1616), Chemiker, Universalgelehrter
- Erasmus Widmann (1572–1634), Komponist und Organist
- Georg Siegmund Leyser (1662–1708), Orgelbauer, schuf z. B. die barocke Orgel in St. Andreas (Leuzenbronn)
- Franz Vollrath Buttstedt (1735–1814), Komponist und Organist
- Johann Michael Schiller (1763–1825), Apotheker, Chemiker und Lehrer. Gründer der Marienapotheke
- Arthur Wasse (1854–1930), Maler. Der Brite zog 1895 nach Rothenburg in die Klingentorbastei 1a und wohnte im Ort bis zu seinem Tod. Er ist in Rothenburg begraben.
- Elise Mahler (1856–1924), Malerin und Grafikerin. Mahler hatte mit Maria Ressel einen Kunstladen in der Georgengasse.
- Peter Philippi (1866–1945), Maler. Mitbegründer des Rothenburger Künstlerbundes
- Ludwig Siebert (1874–1942), Politiker, 1908 bis 1919 Bürgermeister in Rothenburg, später als NSDAP-Mitglied bayerischer Finanzminister und dann Ministerpräsident, SA-Gruppenführer; in Rothenburg war bis 2015 eine Straße nach ihm benannt
- Maria Ressel (1877–1945), Malerin, Grafikerin und Illustratorin, lebte und arbeitet von 1896 bis 1912 in Rothenburg
- Constantin von Mitschke-Collande (1884–1956), Maler, Holzschneider und Lithograf, lebte und arbeitet von 1945 bis 1952 in Rothenburg. War Mitglied des Rothenburger Künstlerbundes.
- Adolf Meyer (1895–1966), Gemeinderat in Wilhermsdorf, NSDAP-Kreisleiter in Neustadt an der Aisch und von 1937 bis 1945 Schulrat in Rothenburg.[55]
- Franz Bi, gebürtig als Franz Bartlakowski (1899–1968), Architekt und Filmarchitekt
- Ernst Unbehauen (1899–1980), Maler und Volksschullehrer, wirkte überwiegend in Rothenburg
- Rolf Trexler (1907–1985), Puppenspieler; leitete in Rothenburg das international bekannte Figurentheater Der Lustigmacher
- Sadie Walker († kurz nach dem Zweiten Weltkrieg), US-amerikanische Konzertgeigerin und Fritz-Kreisler-Schülerin, lebte ab 1932 in den Rebbergen zwischen Rothenburg und Detwang[56][57]
- Hans Karl Adam (1915–2000), Fernsehkoch
- Bernhard Doerdelmann (1930–1988), Verlagsdirektor und Lyriker
- Papst Franziskus (Jorge Mario Bergoglio) (* 1936), lebte von August bis Oktober 1986 in Rothenburg in der Judengasse[58]
- Wolf Stegemann (* 1944), Journalist, Buchautor, Lyriker
Als Sinnbild einer gut erhaltenen mittelalterlichen Stadt wird der Name Rothenburg gerne auf Städte außerhalb Frankens oder sogar Deutschlands übertragen, deren historische Ortsbilder sich ebenfalls (zumindest im regionalen Vergleich) überdurchschnittlich gut erhalten haben. Als für sich stehende „Schwester Rothenburgs“ gilt das der Stadt Rothenburg nahe, ebenfalls an der Romantischen Straße gelegene Dinkelsbühl. Als Bayerisches Rothenburg wird die oberbayerische Kreisstadt Landsberg am Lech aufgrund ihrer mit Rothenburg ob der Tauber vergleichbar gut erhaltenen, mittelalterlichen Bausubstanz bezeichnet. Beilstein an der Mosel nennt sich Miniatur-Rothenburg. Der seit November 2013 nicht mehr selbständige Ort Hornburg in Niedersachsen wird aufgrund seiner Fachwerkhäuser mitunter als Rothenburg des Nordens bezeichnet, historisch wurde dieser Begriff auch für die mecklenburgische Stadt Neubrandenburg mit ihrer nahezu vollständig erhaltenen Stadtmauer und vier gotischen Stadttoren verwendet. Der kleine Südtiroler Ort Glurns nennt sich gerne Das Rothenburg Südtirols. Dank seines gut erhaltenen Ortskernes mit seinen zahlreichen Fachwerkhäusern wird die im Kreis Steinfurt gelegene Stadt Tecklenburg manchmal als westfälisches Rothenburg apostrophiert. Bis zu ihrer schweren Zerstörung 1945 und dem Verlust der Zugehörigkeit zu Deutschland wurden die Städte Pyritz und Preußisch Holland als pommersches bzw. ostpreußisches Rothenburg bezeichnet. Herborn in Hessen wird auch nassauisches Rothenburg genannt.
Im europäischen Kontext werden die in Frankreich gelegenen Orte Cité von Carcassonne, Le Mont-Saint-Michel und Riquewihr (Reichenweier), sowie das tschechische Český Krumlov (Krumau), das kroatische Dubrovnik (Ragusa) und das portugiesische Évora mit Rothenburg ob der Tauber als „Bilderbuchstädte Europas“ verglichen.
In der Altstadt von Rothenburg wurden zahlreiche Filme gedreht, darunter:
- 1940: Die Darstellung des Heimatdorfes des Titelhelden in Walt Disneys Pinocchio ist Rothenburg nachempfunden.
- 1944: Das kleine Hofkonzert mit Elfie Mayerhofer und Hans Nielsen – Deutschland
- 1951: Entscheidung vor Morgengrauen mit Oskar Werner und u. a. Hildegard Knef, O.E. Hasse, Gert Fröbe, Klaus Kinski – USA
- 1953: Martin Luther mit Niall MacGinnis, John Ruddock, Pierre Lefevre. Oscar-Nominierung 1954
- 1956: Die Christel von der Post mit Hardy Krüger, Paul Hörbiger, Claus Biederstaedt
- 1959: Der blaue Engel (The Blue Angel) mit Curd Jürgens und May Britt – USA
- 1960: Gustav Adolfs Page mit Liselotte Pulver und Curd Jürgens – Deutschland
- 1962: Die wundervolle Welt der Brüder Grimm (The Wonderful World of the Brothers Grimm) mit Karlheinz Böhm – USA
- 1967: Die Schlangengrube und das Pendel mit Karin Dor und Lex Barker – Deutschland
- 1968: Tschitti Tschitti Bäng Bäng (Film) mit Dick van Dyke – UK/USA
- 1971: Zwanzig Mädchen und die Pauker: Heute steht die Penne kopf – Deutschland
- 1972: The Pied Piper (Der Rattenfänger von Hameln) – USA/UK – von Jacques Demy
- 1975: Royal Flash mit Malcolm McDowell und Alan Bates – England, Deutschland
- 1976: Die Elixiere des Teufels mit Dieter Laser
- 1983: Der Trotzkopf
- 1995: The Beast Within: A Gabriel Knight Mystery – USA
- 2008: Der Brief für den König
- Johann Kaspar Bundschuh: Rothenburg ob der Tauber. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 608–665 (Digitalisat).
- Joshua Hagen: Preservation, Tourism and Nationalism. The Jewel of the German Past. Ashgate, Aldershot 2006, ISBN 978-0-7546-4324-1.[62]
- Michael Kamp: Die touristische Entdeckung Rothenburgs ob der Tauber im 19. Jahrhundert – Wunschbild und Wirklichkeit. Schillingsfürst 1996, ISBN 3-00-000491-2.
- Andrea M. Kluxen, Julia Krieger (Hrsg.): Geschichte und Kultur der Juden in Rothenburg o. d. T. (= Franconia Judaica. Band 7). Ergon, Würzburg 2012, ISBN 978-3-89913-927-3.
- Horst F. Rupp, Karl Borchardt (Hrsg.): Rothenburg ob der Tauber. Geschichte der Stadt und ihres Umlandes. Theiss/Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2016, ISBN 978-3-8062-2962-2.
- Ludwig Schnurrer: Rothenburg im Mittelalter. Rothenburg 1997.
- Pleikard Joseph Stumpf: Rothenburg. In: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches; für das bayerische Volk. Zweiter Theil. München 1853, S. 680–683 (Digitalisat).
- Manfred Vasold: Geschichte der Stadt Rothenburg ob der Tauber. Zugleich ein Reiseführer. Überarbeitete Neuauflage. Thorbecke, Ostfildern 2008 (zuerst 1999).
- Herbert Woltering: Die Reichsstadt Rothenburg und ihrer Herrschaft über die Landwehr (= Rothenburg-Franken-Edition. Band 4). Zwei Teile in einem Band. Degener, Insingen 2010, ISBN 978-3-7686-4227-9 (Teil 1 zugleich Dissertation, Universität Münster, 1965; zuerst 1971).
- Offizielle Internetpräsenz der Stadt
- Eintrag zum Wappen von Rothenburg ob der Tauber in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte