Thursday, April 9, 2020

Rothenburg ob der Tauber ep.2

TourismusBearbeiten

Rothenburg ist stark touristisch geprägt und als fränkischer Weinort an der Tauber mit der Lage Rothenburger Eich bekannt. Zudem gibt es einen Rebsortenlehrpfad mit über 120 verschiedenen Rebsorten. Die Stadt Rothenburg bildet den südlichsten Punkt des umfangreichen fränkischen Weinlandes. In Rothenburg gibt es neben vielen alteingesessenen Weinschänken auch ein selbstausbauendes Weingut. Der erzeugte Wein wird überwiegend an Touristen verkauft, früher war der Weinbau ein bedeutender Wirtschaftszweig.



Historische AltstadtBearbeiten

Rothenburg ist bekannt für seine gut erhaltene Altstadt aus dem Mittelalter mit vielen verschachtelten Gässchen, Türmen und von Fachwerkhäusern umstandenen kleinen Plätzen. Aus diesem Grund wurde die Stadt zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt; sie gilt im Ausland als Prototyp einer mittelalterlichen deutschen Stadt. Insbesondere Besucher aus Asien machen bei organisierten Reisen durch Europa hier Halt. Die Stadt bietet neben Hotels und Gasthöfen einen nahe gelegenen Campingplatz und zwei Reisemobil-Stellplätze sowie eine Jugendherberge, die in der ehemaligen Rossmühle der Stadt untergebracht ist.

Wegen der gut erhaltenen Altstadt diente Rothenburg als Kulisse für zahlreiche Filmproduktionen (siehe Abschnitt: Rothenburg als Filmkulisse).


FerienstraßenBearbeiten

Die Romantische Straße führt von Würzburg über das Taubertal nach Rothenburg. Von dort führt sie weiter bis nach Füssen. Daneben wird die Romantische Straße in Rothenburg von der in west-östlicher Richtung verlaufenden Burgenstraße gekreuzt.

Rad- und WanderwegeBearbeiten

Rothenburg o. d. T. wird zudem von zahlreichen Radwanderwegen berührt. Der bekannteste davon ist der Taubertalradweg. Dessen Hauptvariante „Liebliches Taubertal – der Klassiker“ beginnt in Rothenburg und führt auf 100 km Länge bis nach Wertheim. Der ergänzende Radweg „Liebliches Taubertal – der Sportive“ führt auf 160 zusätzlichen Kilometern durch das Main- und Taubertal bis nach Rothenburg zurück. Entlang des Radwegs „Liebliches Taubertal – der Klassiker“ besteht ab Bieberehren über den Gaubahn-Radweg eine Verbindung zum Main-Radweg bei Ochsenfurt.

Eine Alternativroute des Main-Tauber-Fränkischen Rad-Achters führt über Rothenburg ob der Tauber.


Der Altmühltalradweg erstreckt sich auf 250 km von Rothenburg ob der Tauber im Nordwesten bis Kelheim an der Mündung der Altmühl in die Donau im Südosten. Der Aischtalradweg verbindet auf 137 Kilometern Länge Rothenburg ob der Tauber mit Bamberg am Main-Radweg. Der Weg verläuft durch das Tal der Aisch.

Der etwa 130 km lange Panoramaweg Taubertal beginnt und der etwa 180 km lange Jakobsweg Main-Taubertal endet in der Stadt.


StraßenverkehrBearbeiten

Rothenburg ob der Tauber liegt an der Autobahn A 7 mit der Anschlussstelle Rothenburg ob der Tauber in geringer Entfernung zur Stadt.

Die Staatsstraße 2419 verläuft parallel zur A 7 von Nord nach Süd als deren Ausweichroute.

EisenbahnverkehrBearbeiten

Die Stadt ist Endpunkt der am 1. November 1873 eröffneten Bahnstrecke von Steinach an der Hauptbahn Würzburg–Ansbach. Es verkehrt hier die Regionalbahnlinie R82 im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg.

Von 1905 bis 1971 wurde die in Rothenburg endende Strecke über Schillingsfürst bis nach Dombühl an der Hauptstrecke Ansbach–Crailsheim befahren.


FlugverkehrBearbeiten

Etwa drei Kilometer nordöstlich der Stadt befindet sich der Verkehrsflugplatz Rothenburg ob der Tauber.

Ansässige UnternehmenBearbeiten

Rothenburg beheimatet ein Werk des großen Hausgeräteherstellers Electrolux (ein ehemaliges AEG-Werk), ein Ersatzteilzentrum des großen Baumaschinenherstellers Yanmar, mittelständische Maschinenbaubetriebe sowie mit der D. Lechner GmbH Europas zweitgrößten Produzenten für Küchenarbeitsplatten. Daneben befinden sich weitere bekannte Unternehmen in der Stadt:


  • RothenburgMuseum (bis 2019 Reichsstadtmuseum) im ehemaligen Dominikanerinnenkloster mit den städtischen Sammlungen, den Sammlungen des Vereins Alt-Rothenburg und der Stiftung Baumann
  • Das Mittelalterliche Kriminalmuseum ist das bedeutendste deutsche Rechtskundemuseum und gibt einen Einblick in das Rechtsgeschehen der letzten 1000 Jahre; Ausstellungsstücke sind Folter- und Hinrichtungsinstrumente, HalsgeigenSchandmasken, Richtschwerter, Richträder, mittelalterliche Gesetzestexte und Anleitungen zu Hexenprozessen
  • Schäfertanzmuseum in der Wolfgangskirche
  • Alt-Rothenburger Handwerkerhaus, das in elf Räumen das Alltagsleben von Handwerkerfamilien in Rothenburg zeigt
  • Historiengewölbe mit Staatsverlies im Rathaus
  • Deutsches Weihnachtsmuseum (privat, Teil der Firma Käthe Wohlfahrt)
  • Puppen- und Spielzeugmuseum (privat, seit 2014 geschlossen)

KirchenBearbeiten

  • St.-Jakobs-Kirche mit Heiligblut-Retabel von Tilman Riemenschneider; ein weiterer Riemenschneideraltar (Heilig-Kreuz-Altar) ist in der Detwanger Kirche
  • Wolfgangskirche am Klingentor (Wehrkirche)
  • Blasiuskapelle im Burggarten, ein im Jahr 1400 zum Sakralbau umfunktioniertes Wohngebäude der ehemaligen Reichsburg; heute eine Gedächtnisstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege
  • Dominikanerinnenkloster (heute RothenburgMuseum)
  • Franziskanerkirche
  • St.-Johannis-Kirche mit Steinmeyer-Orgel

WeitereBearbeiten

  • Stadtmauer mit Wehrgang und Mauertürmen, innere Stadtmauer um 1172, äußere Stadtmauer um 1360–1388
  • Stadttore: Klingentor (Norden), Würzburger- oder Galgentor (Nordosten), Rödertor (Osten), Sieberstor (Südtor), Spitaltor (1556, Süden), Kobolzellertor (Taubertal), Burgtor (Westen), Weißer Turm (1. Stadtmauer, Nordosttor), Markusturm mit Röderbogen (1. Stadtmauer, Osttor)
  • Plönlein („Plänlein“[51] – von lat. planellum: kleine Ebene, Platz), Straßengabelung und ehemaliger Fischstapelplatz mit Fachwerkhäusern und Blick auf Sieberstor und Kobolzellertor
  • Spitalbastei, eine Barbakane mit Abwurfdach erbaut vom Rothenburger Baumeister und Steinmetz Leonhard Weidmann
  • Spitalbereiterhaus, erbaut von Leonhard Weidmann 1591; ehemaliger Amtssitz des Spitalbereiters und der Spitalküche. Der Spitalbereiter war im heutigen Sinne Verwaltungschef und Liegenschaftsmanager des Heilig-Geist-Spitals. Durch romantisierenden Historismus wird das Gebäude irrtümlich auch als Hegereiterhaus bezeichnet. Mit den Hegereitern, die für die Rothenburger Landhege verantwortlich waren, hat es aber nichts zu tun, denn die wohnten in den Orten ihrer Zuständigkeit.
  • Baumeisterhaus, Werk und Wohnhaus des Steinmetzen Leonhard Weidmann
  • Stauferstele im Burggarten in Erinnerung an die im Jahr 1142 vom Staufer-König Konrad III. gegründete Reichsburg, die 1356 vermutlich bei einem Erdbeben beschädigt und danach abgetragen wurde (2010 eingeweiht)[52]
  • Topplerschlösschen im Taubertal
  • Doppelbrücke über die Tauber
  • Wildbad Rothenburg, zwischen 1898 und 1903 von Friedrich Hessing als Kurhotel erbaut; seit 1982 findet es Verwendung als evangelische Tagungsstätte
  • Historisches Rathaus mit Glockenturm; der Rathausturm bietet in 60 Meter Höhe eine Aussichtsplattform,[53] die über 220 Stufen zu erreichen ist
  • Ratstrinkstube (1466) mit Kunstuhr (Figuren von Valentin Oeckler), die von 11 bis 15 und von 20 bis 22 Uhr zu jeder vollen Stunde die legendäre Meistertrunkszene zeigt
  • Altes Brauhaus
  • Alte Schmiede
  • Jüdischer Friedhof
  • Judentanzhaus

  • Das historische Festspiel „Der Meistertrunk“ zu Pfingsten
  • Die Münzer von Rothenburg ob der Tauber
  • Reichsstadttage
  • Taubertal-Festival
  • Weihnachtsmarkt „Reiterlesmarkt“
  • Schäfertanz
  • Kirchenmusik in St.Jakob
  • Toppler-Theater
  • Volksfest mit Krämermarkt
  • Herbstmesse


Mit Rothenburg verbundene Persönlichkeiten



Als Sinnbild einer gut erhaltenen mittelalterlichen Stadt wird der Name Rothenburg gerne auf Städte außerhalb Frankens oder sogar Deutschlands übertragen, deren historische Ortsbilder sich ebenfalls (zumindest im regionalen Vergleich) überdurchschnittlich gut erhalten haben. Als für sich stehende „Schwester Rothenburgs“ gilt das der Stadt Rothenburg nahe, ebenfalls an der Romantischen Straße gelegene Dinkelsbühl. Als Bayerisches Rothenburg wird die oberbayerische Kreisstadt Landsberg am Lech aufgrund ihrer mit Rothenburg ob der Tauber vergleichbar gut erhaltenen, mittelalterlichen Bausubstanz bezeichnet. Beilstein an der Mosel nennt sich Miniatur-Rothenburg. Der seit November 2013 nicht mehr selbständige Ort Hornburg in Niedersachsen wird aufgrund seiner Fachwerkhäuser mitunter als Rothenburg des Nordens bezeichnet, historisch wurde dieser Begriff auch für die mecklenburgische Stadt Neubrandenburg mit ihrer nahezu vollständig erhaltenen Stadtmauer und vier gotischen Stadttoren verwendet. Der kleine Südtiroler Ort Glurns nennt sich gerne Das Rothenburg Südtirols. Dank seines gut erhaltenen Ortskernes mit seinen zahlreichen Fachwerkhäusern wird die im Kreis Steinfurt gelegene Stadt Tecklenburg manchmal als westfälisches Rothenburg apostrophiert. Bis zu ihrer schweren Zerstörung 1945 und dem Verlust der Zugehörigkeit zu Deutschland wurden die Städte Pyritz und Preußisch Holland als pommersches bzw. ostpreußisches Rothenburg bezeichnet. Herborn in Hessen wird auch nassauisches Rothenburg genannt.

Im europäischen Kontext werden die in Frankreich gelegenen Orte Cité von CarcassonneLe Mont-Saint-Michel und Riquewihr (Reichenweier), sowie das tschechische Český Krumlov (Krumau), das kroatische Dubrovnik (Ragusa) und das portugiesische Évora mit Rothenburg ob der Tauber als „Bilderbuchstädte Europas“ verglichen.


In der Altstadt von Rothenburg wurden zahlreiche Filme gedreht, darunter:


Für Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1 wurden zwei Tage lang Luftaufnahmen von der Stadt angefertigt, jedoch wurden sie im Film nicht verwendet. Eine weitere Szene, in der Grindelwald den Elderstab stiehlt, wurde in Rothenburg gedreht und ist im Film zu sehen. Der Abspann des Films enthält eine Danksagung an die Stadt.



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