Unter französischer Herrschaft wurde 1808 das Consistoire Koblenz geschaffen, das die inneren Angelegenheiten der Juden regelte. Die Synagoge Koblenz befand sich seit 1851 im vom Koblenzer Baumeister Johann Claudius von Lassaulx umgebauten Bürresheimer Hof, einem Adelshof aus dem Jahre 1660. In der Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 wurde die Einrichtung völlig verwüstet, genau so wie der Jüdische Friedhof im Stadtteil Rauental.
In der dortigen 1925 errichteten Trauerhalle wurden aber noch bis zur Deportation Gottesdienste gehalten. Nach dem Krieg wurde diese Halle von französischen Soldaten wieder hergerichtet und dient seither als Synagoge und Gemeindehaus der kleinen Gemeinde. Der im Krieg zerstörte Bürresheimer Hof wurde in seiner barocken Form wieder aufgebaut und diente bis 2013 als Bücherei. Innerhalb der Bücherei wurde ein Gedenkraum für die Opfer des Nationalsozialismus eingerichtet. Am Gebäude befindet sich eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Synagoge.
Islam
Moscheen betreiben die Islamverbände Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion/DITIB (Emir Sultan Camii), der Verband der Islamischen Kulturzentren/VIKZ (Süleymaniye Camii), die Islamisch Bosnische Gemeinschaft e. V. (Bosnische Moschee) und die pakistanische Gemeinschaft Pak Dar-ul-Islam e. V. (Aqsa-Moschee). Außerdem besteht noch der „Verein der islamischen Kultur Koblenz“, welcher bis zur Schließung aus baurechtlichen Gründen Anfang 2018 die einzige arabischsprachige Moschee in Koblenz betrieb.
Im Mai 2004 wurde im Stadtteil Lützel die Tahir-Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat eröffnet. Dies ist der erste repräsentative islamische Sakralbau in Koblenz.
Im Jahr 2015 wurde die Arbeitsgemeinschaft muslimischer Gemeinden in Koblenz gegründet.
Theater
- Café Hahn
- Das Ensemble Koblenz
- Kammerspiele
- Konradhaus (seit 2014 geschlossen)
- Kulturfabrik (KuFa)
- Theater am Ehrenbreitstein
- Theater Koblenz
Museen
- DB Museum Koblenz
- Deinhard-Kellermuseum
- Haus Metternich
- Landesmuseum Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein
- Ludwig Museum im Deutschherrenhaus
- Mittelrhein-Museum im Forum Confluentes
- Mosellum an der Staustufe Koblenz
- Mutter-Beethoven-Haus (Beethoven-Gedenkstätte)
- Rhein-Museum Koblenz, Museum für Kulturgeschichte und Schifffahrt
- Rheinisches Fastnachtsmuseum im Kehlturm des Fort Konstantins
- Museum im Schloss Stolzenfels
- Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz (WTS)
- Romanticum Koblenz
- Dauerausstellung „Koblenz im Zweiten Weltkrieg“ im Fort Konstantin
Musik
Koblenz ist bekannt für seine alternative Musikszene, aus der unter anderem Bands und Projekte wie Blackmail, Desaster, KEN, Scumbucket, Hekate, Mill und Heldmaschine (Völkerball) hervorgingen.
Das international bekannte Festival für klassische Gitarre Koblenz International Guitar Festival & Academy findet seit 1993 in Folge statt. Den Besucher erwarten Konzerte, Meisterkurse, Workshops, Vorträge sowie der Gitarrenwettbewerb Koblenz International Guitar Competition „Hubert Käppel“.
Koblenz ist darüber hinaus Sitz eines der drei rheinland-pfälzischen Landesorchester, des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie. Das Orchester, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1654 zurückreichen, spielt in Koblenz u. a. jährlich acht große Sinfoniekonzerte in der Rhein-Mosel-Halle, die vom Musik-Institut Koblenz veranstaltet werden. Eigene Konzertveranstaltungen finden im Görreshaus in der Koblenzer Altstadt statt. Das Görreshaus ist Proben- und Konzertsaal des Orchesters und zählt mit seinem historischen Görressaal zu den schönsten Profanbauten am Mittelrhein. Seit 1945 bestreitet die Rheinische Philharmonie alle Opernproduktionen des Theaters Koblenz.
Der Verein Alte Musik am Mittelrhein e. V. fördert und organisiert Konzerte mit Alter Musik unter Berücksichtigung der historischen Aufführungspraxis. Die Cappella Confluentes und das Ensemble Cappella Musica Sacra spielen Alte Musik auf Originalinstrumenten der jeweiligen Zeit oder auf originalgetreuen Nachbauten.
Das Deutsche Saxophon Ensemble hat seinen Sitz im Ort.
Der seit 1964 bestehende Fanfarenzug Koblenz-Karthause holte 2007 die Landesmeisterschaft des Landesverbandes für Spielmannswesen nach Koblenz und erspielte eine Silbermedaille. Im Jahr 2009 fand diese Veranstaltung erneut in Koblenz statt und 2015 wurde der Fanfarenzug Karthause zweifacher Rheinland-Pfalz-Meister. Bei der ersten Teilnahme an deutschen Meisterschaften in Lindau/Harz im Jahr 2016 errang der Fanfarenzug Karthause drei deutsche Meistertitel. Der Jugendzug wie der Seniorenzug wurden in der Klasse Naturton erweitert.
- Kurfürstliches Schloss: Das am Rhein gelegene und von 1777 bis 1793 erbaute Schloss war die letzte Residenz der Kurfürsten von Trier.
- Alte Burg: Die ehemalige kurfürstliche Wasserburg aus dem 13. Jahrhundert wurde als Zwingburg gegen die nach Unabhängigkeit strebenden Koblenzer Bürger erbaut und beherbergt heute das Stadtarchiv.
- Schloss Stolzenfels: Erbaut im 13. Jahrhundert als Zollburg am Rhein, wurde sie 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg durch die Franzosen zerstört. Im 19. Jahrhundert wurde sie von dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. als Schloss wieder aufgebaut und gilt seitdem als herausragendstes Beispiel der Rheinromantik.
Ehemalige Burgen:
- Burg Helfenstein: Verschwundene Höhenburg auf dem Ehrenbreitstein, die um 1160 errichtet wurde.
- Burg Mühlenbach: Verschwundene Niederungsburg im Stadtteil Arenberg, die um 1300 errichtet wurde. Erhalten geblieben ist noch der Hauptturm der ehemaligen Burganlage.
Ehemalige Schlösser:
- Schloss Philippsburg: Im 17. Jahrhundert verlegte Kurfürst Philipp Christoph von Sötern den Regierungssitz von Trier an den Rhein, in den Schutz der sichersten Festung des Kurfürstentums. Nachdem französische Revolutionstruppen Koblenz erobert hatten, sprengten diese 1801 die Festung Ehrenbreitstein. Dabei wurde das Schloss so in Mitleidenschaft gezogen, dass es abgebrochen werden musste.
- Schloss Schönbornslust: Ehemaliges Jagdschloss in Kesselheim, erbaut 1748–1752 von Kurfürst Franz Georg von Schönborn. Im Zuge der Eroberung durch die französischen Revolutionstruppen 1794 zerstört und schließlich 1806 vollständig abgebrochen.
Festungen
In Koblenz sind einige der preußischen Festungsanlagen aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Die Preußen bauten damals die Stadt als eines der umfangreichsten Festungssysteme Europas aus. Bis heute thront die Festung Ehrenbreitstein als Nachfolgebau der kurfürstlichen Befestigung über dem Rheintal und ist als einzige der damaligen Anlagen fast vollständig erhalten geblieben. Weitere Bauten der Festung Koblenz sind zum Teil erhalten geblieben, so auf der Karthause das Fort Großfürst Konstantin, auf dem Asterstein das Fort Asterstein und die Feste Kaiser Franz in Lützel.
Sakralbauten
Das älteste Kirchengebäude von Koblenz ist die von 817 bis 836 errichtete Basilika St. Kastor in der Koblenzer Altstadt. Diese Kirche, in der deutsche Geschichte gemacht wurde, ist wegen ihres umfassend erhaltenen romanischen Baubestandes und der zum großen Teil überlieferten Ausstattung sehenswert. Weitere bedeutende Kirchengebäude in der Altstadt sind die kath. Liebfrauenkirche und die ev. Florinskirche. Diese beiden Kirchen gehen auf das 12. Jahrhundert zurück und beherrschen das Stadtbild von Koblenz. Die kath. Jesuitenkirche eines ehemaligen Jesuitenkollegs aus dem 17. Jahrhundert ist der vierte Kirchenbau im Altstadtbereich.
Mit Aufgabe der Stadtbefestigung und der folgenden Stadterweiterung nach Süden Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die kath. Herz-Jesu-Kirche am ehemaligen Löhrtor, die kath. Kirche St. Josef in der neuen Südlichen Vorstadt und die Christuskirche, der erste evangelische Kirchenbau in Koblenz, am Friedrich-Ebert-Ring.
Seit dem Mittelalter gibt es eine jüdische Gemeinschaft in Koblenz. Eine Synagoge bestand bis zu ihrer Zerstörung in der Pogromnacht von 1938 im Bürresheimer Hof im Herzen der Altstadt. Seit dem Zweiten Weltkrieg dient die ehemalige Friedhofshalle am jüdischen Friedhof im Rauental der jüdischen Kultusgemeinde als Gebetshaus.
Im Jahre 2004 wurde in Lützel die Tahir-Moschee (Moschee des Reinen), der erste muslimische Sakralbau, errichtet; 2012 im gleichen Stadtteil die Aqsa-Moschee.
Profane Bauwerke
- Die Wahrzeichen der Stadt:
- Deutsches Eck: Landzunge an der Mündung der Mosel in den Rhein; hier wurde 1897 ein monumentales Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. errichtet.
- Schängelbrunnen: ein 1940 vor dem Rathaus errichteter Brunnen, der dem Koblenzer Schängel, einem Lausbuben, ein Denkmal setzt.
- Alte Münze: ehemaliges Münzmeisterhaus der kurfürstlichen Münze auf dem Münzplatz.
- Altes Kaufhaus mit kurfürstlichem Schöffenhaus und Bürresheimer Hof am Florinsmarkt.
- Balduinbrücke: zweitälteste erhaltende Brücke über die Mosel aus dem 14. Jahrhundert.
- CGM Arena.
- Deutscher Kaiser: spätgotischer Wohnturm am Moselufer.
- Deutschherrenhaus: Haus des Deutschen Ordens aus dem 13. Jahrhundert, heute ist das Museum Ludwig dort untergebracht.
- Dreikönigenhaus: heute ist hier ein Teil der Stadtbibliothek untergebracht.
- Gebäude der ehemaligen preußischen Regierung (sogenanntes Altes Regierungsgebäude) in den Rheinanlagen, heute Sitz der Leitung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr.
- Gebäude des Oberpräsidiums (= Provinzialregierung) der preußischen Rheinprovinz in der Stresemannstraße, heute Sitz der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord.
- Haus Metternich: Geburtshaus des österreichischen Staatskanzlers Fürst Clemens von Metternich.
- Gebäude der ehemaligen Kaiserlichen Oberpostdirektion am Friedrich-Ebert-Ring, heute Sitz des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz.
- Historisches Rathaus: ehemaliges Jesuitenkolleg und -gymnasium aus dem 16. Jahrhundert.
- Kastorbrunnen: ein kurioses Zeugnis der Napoleonischen Kriege vor der Basilika St. Kastor.
- Koblenzer Hof: ehemaliges Grand-Hotel in den Rheinanlagen.
- Krämerzunfthaus: ehemaliges Zunftgebäude der Krämer und Sitz der städtischen Mehlwaage.
- Martin-Gropius-Bau: authentisches Dokument der Backsteinbaukunst der Berliner Schule, erbaut 1878 von Martin Gropius und Heino Schmieden als preußisches Garnisonslazarett.
- Mutter-Beethoven-Haus: Geburtshaus der Mutter von Ludwig van Beethoven in Ehrenbreitstein.
- Rhein-Mosel-Halle.
- Vier Türme: vier Eckhäuser in der Altstadt mit kunstvollen Erkertürmen aus dem 17. Jahrhundert.
- Weindorf Koblenz: dörflich gestalteter Gastronomiebetrieb in den Rheinanlagen, in dem Weine aus den deutschen Weinbaugebieten verköstigt werden.
Denkmäler
- Kaiser-Wilhelm I.-Denkmal am Deutschen Eck
- Ehrenmal des Deutschen Heeres auf der Festung Ehrenbreitstein
- Friedrich-Mohr-Denkmal vor dem Eichendorff-Gymnasium
- Historiensäule auf dem Joseph-Görres-Platz
- Johannes-Müller-Denkmal auf dem Jesuitenplatz
- Joseph-Görres-Denkmal in den Rheinanlagen
- Kaiserin-Augusta-Denkmal in den Rheinanlagen
- Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz auf dem Reichenspergerplatz
- Peter-Altmeier-Denkmal in den Moselanlagen
- Rittersturz-Denkmal in Erinnerung an die Rittersturz-Konferenz
- Barbara-Denkmal (Wiederaufstellung Herbst 2014)
Plätze
- Am Plan
- Bahnhofplatz
- Clemensplatz
- Deinhardplatz mit dem Clemensbrunnen
- Florinsmarkt
- Jesuitenplatz mit dem Johannes-Müller-Denkmal
- Joseph-Görres-Platz mit der Historiensäule
- Kapuzinerplatz mit dem Kapuzinerkloster und dem Pegelbrunnen
- Münzplatz mit dem Geburtshaus des Fürsten Metternich und der Alten Münze
- Reichenspergerplatz mit dem Mahnmal Koblenz
- Willi-Hörter-Platz (zuvor Teil der Gymnasialstraße) mit dem historischen Rathaus und dem Schängelbrunnen
- Zentralplatz
Friedhöfe
Im Koblenzer Stadtgebiet existieren 22 Friedhöfe:
- Hauptfriedhof. Der 1821 begründete zentrale Friedhof in der Goldgrube am Nordhang zur Karthause gelegen hat den Charakter eines Landschaftsparks. Er ist Ruhestätte einiger bedeutender Personen.
- Kleinere Friedhöfe befinden sich in vielen Koblenzer Stadtteilen.
- Im Stadtteil Rauental befindet sich der jüdische Friedhof von Koblenz.
- Im Stadtteil Lützel befindet sich der Franzosenfriedhof, ein Soldatenfriedhof für gestorbene französische Kriegsgefangene mit dem Marceau-Denkmal.
Die deutsche Kaiserin Augusta ließ ab 1856 in Koblenz die Rheinanlagen als Park gestalten. Sie war auch Gönnerin des katholischen Pfarrers Kraus und unterstützte seine Bestrebungen im Stadtteil Arenberg die heute nach ihm benannten Pfarrer-Kraus-Anlagen, eine Landschaftsbilderbibel, zu schaffen. Im Stadtteil Lützel befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Bubenheimer Flesche der Lützeler Volkspark.
Die Stadt Koblenz war Austragungsort der Bundesgartenschau 2011. Der Bereich um das Deutsche Eck, mit dem Park am Deutschen Eck und dem Paradiesgarten im Blumenhof, das Kurfürstliche Schloss mit dem Schlosspark und die Festung Ehrenbreitstein waren Teil des Veranstaltungsgeländes. Auf dem Platz vor der Festung entstand der Festungspark, ein großzügiger Landschaftspark mit einer hölzernen Aussichtsplattform. Um das Gelände am Deutschen Eck mit dem Plateau vor der Festung Ehrenbreitstein zu verbinden, wurde mit der Rheinseilbahn die größte Luftseilbahn Deutschlands errichtet. Nach Verlautbarung der Landesregierung war die Bundesgartenschau 2011 die größte Veranstaltung in der Geschichte von Rheinland-Pfalz. Mit einer erreichten Besucherzahl von über 3,5 Millionen Menschen war sie die erfolgreichste Bundesgartenschau seit Einführung des elektronischen Zählsystems im Jahr 1997.
Naturschutzgebiete
In Koblenz befinden sich die Naturschutzgebiete Eiszeitliches Lößprofil im Stadtteil Metternich und Tongrube auf Escherfeld im Stadtteil Horchheimer Höhe.
Es bestehen rund 150 Koblenzer Sportvereine mit insgesamt 42.000 Mitgliedern; etwa 50 verschiedene Sportarten werden angeboten. Rollstuhltanz beispielsweise kann man in der Rollstuhl-Sportgemeinschaft (RSG) Koblenz e. V. ausüben.[28]
Die TuS Koblenz stieg mit Trainer Milan Šašić in den Jahren 2003 bis 2006 von der Oberliga Südwest über die Regionalliga Süd in die 2. Fußball-Bundesliga auf. In der Saison 2019/20 spielt der Verein in der fünftklassigen Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Heimstätte des Clubs ist das Stadion Oberwerth, mit Platz für 9500 Zuschauer, die größte Koblenzer Sportstätte. Die Sportschule Oberwerth steht als Ausbildungs- und Tagungszentrum in unmittelbarer Nähe des Stadions Oberwerth Vereinen und anderen Verbänden zur Verfügung. Ebenfalls im Stadion Oberwerth spielt Rot-Weiß Koblenz, die ab 2019 in der viertklassigen Regionalliga Südwest antreten.
Der Standort Koblenz ist Olympiastützpunkt für die Sportarten Fechten und Rudern. Die Stadt war mehrfach Etappenstation der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt sowie 1992 Etappenziel der Tour de France. Koblenz war außerdem Ziel des Mittelrhein-Marathon, der in den Jahren 2005 bis 2015 von Oberwesel bis ans Deutsche Eck führte. Nachfolger des Mittelrhein-Marathons ist der Koblenzer Sparkassen Marathon der seit 2017 im September stattfindet und im Stadion Oberwerth startet und endet.
Der Koblenzer Stadtwald wird für sportliche Aktivitäten verschiedener Art genutzt und entlang der rechten Rheinseite führt der Wanderweg Rheinsteig durch Koblenz.
In Koblenz gibt es fünf Schwimmbäder, das Beatusbad in der Goldgrube, das Schulbad auf der Karthause, das Freibad auf dem Oberwerth, das Freibad in Stolzenfels und ein Soldatenbad in der Falckenstein-Kaserne in Lützel. Das Stadtbad in der Altstadt wurde 2012 geschlossen und in der Folge abgerissen.
Der mitgliederstärkste Sportverein in Koblenz ist mit knapp 6000 Mitgliedern die Sektion Koblenz des Deutschen Alpenvereins, welche zwei Hütten, einige Wege und Klettersteige betreibt.
Weitere große Sportvereine in Koblenz lauten wie folgt:
Koblenzer Dialekt
Der in Koblenz gesprochene Dialekt, das sogenannte Kowelenzer Platt, gehört zum Moselfränkischen. Er unterscheidet sich von anderen rheinischen Dialekten vor allem im Tonfall. Dem singenden, ja melodischen Sprechen der nördlichen Rheinländer steht eine ebene Tonlage mit einer besonderen Vorliebe für breite Laute und Verlängerung der Lautdauer im Koblenzer Dialekt gegenüber („dau“ = du). Die moselfränkischen Mundarten sind dann auch im Gegensatz zum Limburgischen und Ripuarischen keine Tonsprachen. In der Vergangenheit, vor allem aber in der Zeit der Zugehörigkeit zu Frankreich (1794–1814), flossen auch viele französische Lehnwörter ein, darunter Plümo (Federbett), Filou (Lausbub), Monnie (Geld), Drottewaar (Bürgersteig). Interessant ist, dass die Lautverschiebungen von Stadtteil zu Stadtteil verschieden sind, was oft zu einem Mischdialekt führt.
Koblenz verfügt über die älteste Mundart-Wortsammlung im Rheinland. Schon 1787 publizierte der Koblenzer J. H. von Bleul eine Wortliste in mehreren Folgen im Allgemeinen Churtrierischen Intelligenzblatt. Hannelore Kraeber veröffentlichte mit dem Neuen Wörterbuch der Koblenzer Mundart eine dokumentierte Koblenzer Sprachsammlung aus über 200 Jahren. Diese gilt als Rarität unter den Mundartaufzeichnungen.
Ein Beispiel für den Koblenzer Dialekt ist das Schängellied, die Hymne von Koblenz, sowie das identitätsstiftende Video Dau bist Kowelenz aus dem Jahre 2006, das als Parodie auf die Kampagne Du bist Deutschland verstanden werden kann.
Der Tugendpfeil ist eine speziell geformte Haarnadel der für Koblenz und das linke Rheinufer typischen Haartracht bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.
Koblenzer Karneval
Seit dem 13. Jahrhundert, verbürgt durch den Zisterziensermönch Caesarius, findet das Karnevalstreiben am Eck statt; in den ersten Jahrhunderten unter den Blicken sittenstrenger Kirchenvertreter, bis der religiös motivierte Karneval mit dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges zu Grabe getragen wird. Trotz Zerstörung, Brandschatzung und Tod gelang dem Koblenzer Karneval 1688 die Rückkehr in die Stadt, die nun aber neuzeitlich geprägt war. Prunk und kurfürstliche Pracht bestimmten bis zur Übergabe der Stadt an das napoleonische Frankreich seinen Charakter. Aus dem bisher aristokratischen Karneval wurde nun eine rein bürgerliche Veranstaltung.
Napoleons Niederlage und Preußens Aufstieg ab 1815 kennzeichnen einen weiteren, wahrscheinlich den wichtigsten Abschnitt der Koblenzer Karnevalsgeschichte: die von Köln ausgehende Karnevalsreform von 1823. Die Folge dieser Reform ist eine Institutionalisierung des Koblenzer Karnevals 1824 und damit zahlreiche Vereinsgründungen. Bürgerlicher Eigensinn und der Wille, sich selbst zu organisieren, standen damals schon im Widerspruch zur preußischen Staatsraison, was die weitere Entwicklung der fünften Jahreszeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts lähmte. Zwar gelingt es den Koblenzern 1827 einen ersten Fastnachtsumzug zu veranstalten, doch schon bald stoßen die veranstalterischen Freiheiten an ihre bürokratischen Grenzen.
Erst nach 1860 zeichnete sich eine Entspannung zwischen den Narren und der Obrigkeit ab. Immer wieder wird der Koblenzer Karneval durch politische Krisen und das um die Jahrhundertwende aufkommende Desinteresse unterbrochen. Wegen der wirtschaftlichen und touristischen Bedeutung erhielt während der 1920er das närrische Treiben in Koblenz einen zusätzlichen Antrieb. Unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg wächst das Interesse bis in die Gegenwart.
Der Koblenzer Karneval wird heute im Wesentlichen durch die engagierte Gemeinschaftsarbeit der „Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval“ (AKK) am Leben gehalten. Einige der bekanntesten Vereine im Koblenzer Karneval sind die Große Koblenzer Karnevalsgesellschaft von 1847 e. V., die KKG Rot-Weiß-Grün „Kowelenzer Schängelcher“ 1922 e. V., die K. K. Funken „Rot-Weiß“ 1936 e. V., die Narrenzunft „Gelb-Rot“ und das AHC. Das AHC besteht seit dem Jahr 1936, in dem der Koblenzer Kaufmann Willi Lescrinier diese Narrenvereinigung als „Reserve-Offiziers-Korps“ der Prinzengarde Infanterie der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft gründete, ihr Kommandant wurde und Prinz Karneval als „Prinz Willi von Lescrinesien“ verkörperte. AHC bedeutet übersetzt Alt-Herren-Corps. Die beliebtesten Stationen des Karnevals sind neben einer Vielzahl von Saalveranstaltungen und Sitzungen der Rosenmontagszug durch die gesamte Innenstadt, die Ernennung und Wahl des Prinzen und seiner „Dame Confluentia“, sowie die Erstürmung des Rathauses und der Falckenstein-Kaserne durch die Koblenzer Narren unter der Führung des Elferrates und der Tollitäten.
Der nicht-käufliche Grundsatz:
- An dem Brauchtum lasst uns halten
- eingedenk der Eigenart
- dass die Welt nur kann gestalten
- wer die Werte sich bewahrt!
Kulinarische Spezialitäten
- Debbekooche (Döbbekuchen)
- Dunkes
- Gedämpde
- Rheinischer Sauerbraten
- Schrottele – Lackierte Affe – Sooßekardoffele
- Februar/März: Rosenmontagszug (Karnevalsumzug)
- März: Koblenzer Literaturtage mit Literaturmatinee
- April bis September: Weindorf-Saison
- April: FestungsLeuchten in der Festung Ehrenbreitstein
- April/Mai: Blüten- und Weinfest in Koblenz-Güls
- Mai: Maifest auf der Karthause
- Mai: Kulturtage Ehrenbreitstein
- Mai/Juni: (Pfingsten) Koblenz International Guitar Festival und Academy
- Mai bis September: Kirmes in verschiedenen Stadtteilen
- Juni: Tal total, autofreier Erlebnistag am Rhein
- Juni: Kaiserin Augusta Fest (am UNESCO Welterbetag am ersten Sonntag im Juni)
- Juni/Juli: Firmenlauf der Koblenzer Firmen
- Juli: Altstadtfest
- Juli: Weltmusikfestival Horizonte, alternatives Musikfestival in der Festung Ehrenbreitstein
- August: Gaukler- und Kleinkunstfestival
- August: Koblenzer Sommerfest mit Rhein in Flammen (jeweils zweites Wochenende)
- August: Christopher Street Day (jeweils drittes Wochenende)
- September: Lange Nacht der Museen
- September: Weinfest in Lay
- September: Mendelssohn-Tage
- September: Koblenzer SchängelMarkt (jeweils drittes Wochenende)
- Oktober: Erntedankfest
- November: Video/Filmtage Rheinland-Pfalz/Thüringen (abwechselnd in Gera und Koblenz)
- November: „Meerdeszüch“ (Martinsumzüge) der Kinder
- November/Dezember: Koblenzer Weihnachtsmarkt
Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
Im Jahre 2016 erbrachte Koblenz, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 11,577 Milliarden € und belegte damit Platz 46 innerhalb der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung und den dritten Platz in Rheinland-Pfalz. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 69.504 € (Rheinland-Pfalz: 34.118 €, Deutschland 38.180 €) und damit weit über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. Das BIP je Erwerbsperson beträgt 74.388 € und liegt damit recht hoch. 2016 wuchs das BIP der Stadt nominell um 2,6 %, im Vorjahr betrug das Wachstum 4,8 %. In der Stadt waren 2016 ca. 105.700 Erwerbstätige beschäftigt. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 5,4 % und damit über dem Durchschnitt von Rheinland-Pfalz von 4,1 % (im benachbarten Landkreis Mayen-Koblenz betrug sie 3,0 %).
Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Koblenz Platz 56 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.
Wirtschaft
Maschinen- und Autozulieferindustrie, Softwarefirmen, Versorger, Banken, Versicherungen und diverse Bundes- und Landesbehörden sind in Koblenz beheimatet:
- Aleris Aluminium Koblenz GmbH (ehemals Corus): Aluminiumplatten und Aluminiumbänder für die Flugzeug-, Schiffs- und Fahrzeugindustrie
- Canyon Bicycles GmbH: Fahrradhersteller
- CompuGroup Medical: Anbieter von eHealth-Lösungen
- Debeka: Versicherung und Bausparen
- Deinhard KG: Sekt und Wein seit 1843
- Dornbach GmbH: Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, laut Lünendonk-Liste eine der führenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in Deutschland
- Energieversorgung Mittelrhein (EVM): Wasser-, Strom- und Gasversorgung sowie öffentlicher Personennahverkehr
- Forum Mittelrhein: Einkaufszentrum auf dem Zentralplatz, seit Herbst 2012
- GÖRLITZ AG (ein Unternehmen der IDS-Gruppe): Energiedatenerfassung, Hard- und Softwareentwicklung
- Handwerkskammer Koblenz
- KEVAG Telekom GmbH: Telefon und Internet
- Koblenzer Brauerei, ehemalige Königsbacher Brauerei: Traditionsreiche Bierbrauerei seit 1689
- Löhr-Center: Einkaufszentrum seit 1984
- Lotto Rheinland-Pfalz GmbH: Lottogesellschaft des Landes Rheinland-Pfalz
- Mittelrhein Verlag GmbH: Zeitungsverlag, u. a. die Rhein-Zeitung
- MKB Mittelrheinische Bank, gegründet 1950
- Rhein-Mosel Verkehrsgesellschaft mbH: Busverkehr
- Scania Deutschland GmbH: Deutscher Firmensitz des schwedischen Nutzfahrzeugherstellers
- Sparkasse Koblenz: Größte Sparkasse in Rheinland-Pfalz
- Stabilus GmbH: Hersteller von Gasfedern und Dämpfern
- ZF TRW: Automobil-Sicherheitssysteme, Hauptstandort für Bremssysteme
- Volksbank Koblenz Mittelrhein
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