Sunday, August 9, 2020

Koblenz 09-08-2020 ep.2

Judentum

Unter französischer Herrschaft wurde 1808 das Consistoire Koblenz geschaffen, das die inneren Angelegenheiten der Juden regelte. Die Synagoge Koblenz befand sich seit 1851 im vom Koblenzer Baumeister Johann Claudius von Lassaulx umgebauten Bürresheimer Hof, einem Adelshof aus dem Jahre 1660. In der Reichspogromnacht vom 9./10. November 1938 wurde die Einrichtung völlig verwüstet, genau so wie der Jüdische Friedhof im Stadtteil Rauental.

In der dortigen 1925 errichteten Trauerhalle wurden aber noch bis zur Deportation Gottesdienste gehalten. Nach dem Krieg wurde diese Halle von französischen Soldaten wieder hergerichtet und dient seither als Synagoge und Gemeindehaus der kleinen Gemeinde. Der im Krieg zerstörte Bürresheimer Hof wurde in seiner barocken Form wieder aufgebaut und diente bis 2013 als Bücherei. Innerhalb der Bücherei wurde ein Gedenkraum für die Opfer des Nationalsozialismus eingerichtet. Am Gebäude befindet sich eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Synagoge.

Islam

Moscheen betreiben die Islamverbände Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion/DITIB (Emir Sultan Camii), der Verband der Islamischen Kulturzentren/VIKZ (Süleymaniye Camii), die Islamisch Bosnische Gemeinschaft e. V. (Bosnische Moschee) und die pakistanische Gemeinschaft Pak Dar-ul-Islam e. V. (Aqsa-Moschee). Außerdem besteht noch der „Verein der islamischen Kultur Koblenz“, welcher bis zur Schließung aus baurechtlichen Gründen Anfang 2018 die einzige arabischsprachige Moschee in Koblenz betrieb.

Im Mai 2004 wurde im Stadtteil Lützel die Tahir-Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat eröffnet. Dies ist der erste repräsentative islamische Sakralbau in Koblenz.

Im Jahr 2015 wurde die Arbeitsgemeinschaft muslimischer Gemeinden in Koblenz gegründet.



Theater

Museen

Das Forum Confluentes beherbergt seit 2013 das Mittelrhein-Museum, die Stadtbibliothek und das Romanticum.

Musik

Koblenz ist bekannt für seine alternative Musikszene, aus der unter anderem Bands und Projekte wie BlackmailDesasterKENScumbucketHekateMill und Heldmaschine (Völkerball) hervorgingen.

Das international bekannte Festival für klassische Gitarre Koblenz International Guitar Festival & Academy findet seit 1993 in Folge statt. Den Besucher erwarten Konzerte, Meisterkurse, Workshops, Vorträge sowie der Gitarrenwettbewerb Koblenz International Guitar Competition „Hubert Käppel“.

Koblenz ist darüber hinaus Sitz eines der drei rheinland-pfälzischen Landesorchester, des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie. Das Orchester, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1654 zurückreichen, spielt in Koblenz u. a. jährlich acht große Sinfoniekonzerte in der Rhein-Mosel-Halle, die vom Musik-Institut Koblenz veranstaltet werden. Eigene Konzertveranstaltungen finden im Görreshaus in der Koblenzer Altstadt statt. Das Görreshaus ist Proben- und Konzertsaal des Orchesters und zählt mit seinem historischen Görressaal zu den schönsten Profanbauten am Mittelrhein. Seit 1945 bestreitet die Rheinische Philharmonie alle Opernproduktionen des Theaters Koblenz.

Der Verein Alte Musik am Mittelrhein e. V. fördert und organisiert Konzerte mit Alter Musik unter Berücksichtigung der historischen Aufführungspraxis. Die Cappella Confluentes und das Ensemble Cappella Musica Sacra spielen Alte Musik auf Originalinstrumenten der jeweiligen Zeit oder auf originalgetreuen Nachbauten.

Das Deutsche Saxophon Ensemble hat seinen Sitz im Ort.

Der seit 1964 bestehende Fanfarenzug Koblenz-Karthause holte 2007 die Landesmeisterschaft des Landesverbandes für Spielmannswesen nach Koblenz und erspielte eine Silbermedaille. Im Jahr 2009 fand diese Veranstaltung erneut in Koblenz statt und 2015 wurde der Fanfarenzug Karthause zweifacher Rheinland-Pfalz-Meister. Bei der ersten Teilnahme an deutschen Meisterschaften in Lindau/Harz im Jahr 2016 errang der Fanfarenzug Karthause drei deutsche Meistertitel. Der Jugendzug wie der Seniorenzug wurden in der Klasse Naturton erweitert.


Schlösser und Burgen

Ehemalige Burgen:

  • Burg Helfenstein: Verschwundene Höhenburg auf dem Ehrenbreitstein, die um 1160 errichtet wurde.
  • Burg Mühlenbach: Verschwundene Niederungsburg im Stadtteil Arenberg, die um 1300 errichtet wurde. Erhalten geblieben ist noch der Hauptturm der ehemaligen Burganlage.

Ehemalige Schlösser:

  • Schloss Philippsburg: Im 17. Jahrhundert verlegte Kurfürst Philipp Christoph von Sötern den Regierungssitz von Trier an den Rhein, in den Schutz der sichersten Festung des Kurfürstentums. Nachdem französische Revolutionstruppen Koblenz erobert hatten, sprengten diese 1801 die Festung Ehrenbreitstein. Dabei wurde das Schloss so in Mitleidenschaft gezogen, dass es abgebrochen werden musste.
  • Schloss Schönbornslust: Ehemaliges Jagdschloss in Kesselheim, erbaut 1748–1752 von Kurfürst Franz Georg von Schönborn. Im Zuge der Eroberung durch die französischen Revolutionstruppen 1794 zerstört und schließlich 1806 vollständig abgebrochen.

Festungen

In Koblenz sind einige der preußischen Festungsanlagen aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Die Preußen bauten damals die Stadt als eines der umfangreichsten Festungssysteme Europas aus. Bis heute thront die Festung Ehrenbreitstein als Nachfolgebau der kurfürstlichen Befestigung über dem Rheintal und ist als einzige der damaligen Anlagen fast vollständig erhalten geblieben. Weitere Bauten der Festung Koblenz sind zum Teil erhalten geblieben, so auf der Karthause das Fort Großfürst Konstantin, auf dem Asterstein das Fort Asterstein und die Feste Kaiser Franz in Lützel.


Sakralbauten

Altstadt: Florinskirche (links), Liebfrauenkirche (rechts) und im Hintergrund die Basilika St. Kastor

Das älteste Kirchengebäude von Koblenz ist die von 817 bis 836 errichtete Basilika St. Kastor in der Koblenzer Altstadt. Diese Kirche, in der deutsche Geschichte gemacht wurde, ist wegen ihres umfassend erhaltenen romanischen Baubestandes und der zum großen Teil überlieferten Ausstattung sehenswert. Weitere bedeutende Kirchengebäude in der Altstadt sind die kath. Liebfrauenkirche und die ev. Florinskirche. Diese beiden Kirchen gehen auf das 12. Jahrhundert zurück und beherrschen das Stadtbild von Koblenz. Die kath. Jesuitenkirche eines ehemaligen Jesuitenkollegs aus dem 17. Jahrhundert ist der vierte Kirchenbau im Altstadtbereich.

Mit Aufgabe der Stadtbefestigung und der folgenden Stadterweiterung nach Süden Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die kath. Herz-Jesu-Kirche am ehemaligen Löhrtor, die kath. Kirche St. Josef in der neuen Südlichen Vorstadt und die Christuskirche, der erste evangelische Kirchenbau in Koblenz, am Friedrich-Ebert-Ring.

Seit dem Mittelalter gibt es eine jüdische Gemeinschaft in Koblenz. Eine Synagoge bestand bis zu ihrer Zerstörung in der Pogromnacht von 1938 im Bürresheimer Hof im Herzen der Altstadt. Seit dem Zweiten Weltkrieg dient die ehemalige Friedhofshalle am jüdischen Friedhof im Rauental der jüdischen Kultusgemeinde als Gebetshaus.

Im Jahre 2004 wurde in Lützel die Tahir-Moschee (Moschee des Reinen), der erste muslimische Sakralbau, errichtet; 2012 im gleichen Stadtteil die Aqsa-Moschee.

Profane Bauwerke


Denkmäler

Plätze

Friedhöfe

Im Koblenzer Stadtgebiet existieren 22 Friedhöfe:

  • Hauptfriedhof. Der 1821 begründete zentrale Friedhof in der Goldgrube am Nordhang zur Karthause gelegen hat den Charakter eines Landschaftsparks. Er ist Ruhestätte einiger bedeutender Personen.
  • Kleinere Friedhöfe befinden sich in vielen Koblenzer Stadtteilen.
  • Im Stadtteil Rauental befindet sich der jüdische Friedhof von Koblenz.
  • Im Stadtteil Lützel befindet sich der Franzosenfriedhof, ein Soldatenfriedhof für gestorbene französische Kriegsgefangene mit dem Marceau-Denkmal.

Parks

Die deutsche Kaiserin Augusta ließ ab 1856 in Koblenz die Rheinanlagen als Park gestalten. Sie war auch Gönnerin des katholischen Pfarrers Kraus und unterstützte seine Bestrebungen im Stadtteil Arenberg die heute nach ihm benannten Pfarrer-Kraus-Anlagen, eine Landschaftsbilderbibel, zu schaffen. Im Stadtteil Lützel befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Bubenheimer Flesche der Lützeler Volkspark.

Die Stadt Koblenz war Austragungsort der Bundesgartenschau 2011. Der Bereich um das Deutsche Eck, mit dem Park am Deutschen Eck und dem Paradiesgarten im Blumenhof, das Kurfürstliche Schloss mit dem Schlosspark und die Festung Ehrenbreitstein waren Teil des Veranstaltungsgeländes. Auf dem Platz vor der Festung entstand der Festungspark, ein großzügiger Landschaftspark mit einer hölzernen Aussichtsplattform. Um das Gelände am Deutschen Eck mit dem Plateau vor der Festung Ehrenbreitstein zu verbinden, wurde mit der Rheinseilbahn die größte Luftseilbahn Deutschlands errichtet. Nach Verlautbarung der Landesregierung war die Bundesgartenschau 2011 die größte Veranstaltung in der Geschichte von Rheinland-Pfalz. Mit einer erreichten Besucherzahl von über 3,5 Millionen Menschen war sie die erfolgreichste Bundesgartenschau seit Einführung des elektronischen Zählsystems im Jahr 1997.

Naturschutzgebiete

In Koblenz befinden sich die Naturschutzgebiete Eiszeitliches Lößprofil im Stadtteil Metternich und Tongrube auf Escherfeld im Stadtteil Horchheimer Höhe.


Sport

Es bestehen rund 150 Koblenzer Sportvereine mit insgesamt 42.000 Mitgliedern; etwa 50 verschiedene Sportarten werden angeboten. Rollstuhltanz beispielsweise kann man in der Rollstuhl-Sportgemeinschaft (RSG) Koblenz e. V. ausüben.[28]

Die TuS Koblenz stieg mit Trainer Milan Šašić in den Jahren 2003 bis 2006 von der Oberliga Südwest über die Regionalliga Süd in die 2. Fußball-Bundesliga auf. In der Saison 2019/20 spielt der Verein in der fünftklassigen Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Heimstätte des Clubs ist das Stadion Oberwerth, mit Platz für 9500 Zuschauer, die größte Koblenzer Sportstätte. Die Sportschule Oberwerth steht als Ausbildungs- und Tagungszentrum in unmittelbarer Nähe des Stadions Oberwerth Vereinen und anderen Verbänden zur Verfügung. Ebenfalls im Stadion Oberwerth spielt Rot-Weiß Koblenz, die ab 2019 in der viertklassigen Regionalliga Südwest antreten.

Der Standort Koblenz ist Olympiastützpunkt für die Sportarten Fechten und Rudern. Die Stadt war mehrfach Etappenstation der Rheinland-Pfalz-Rundfahrt sowie 1992 Etappenziel der Tour de France. Koblenz war außerdem Ziel des Mittelrhein-Marathon, der in den Jahren 2005 bis 2015 von Oberwesel bis ans Deutsche Eck führte. Nachfolger des Mittelrhein-Marathons ist der Koblenzer Sparkassen Marathon der seit 2017 im September stattfindet und im Stadion Oberwerth startet und endet.

Der Koblenzer Stadtwald wird für sportliche Aktivitäten verschiedener Art genutzt und entlang der rechten Rheinseite führt der Wanderweg Rheinsteig durch Koblenz.

In Koblenz gibt es fünf Schwimmbäder, das Beatusbad in der Goldgrube, das Schulbad auf der Karthause, das Freibad auf dem Oberwerth, das Freibad in Stolzenfels und ein Soldatenbad in der Falckenstein-Kaserne in Lützel. Das Stadtbad in der Altstadt wurde 2012 geschlossen und in der Folge abgerissen.

Der mitgliederstärkste Sportverein in Koblenz ist mit knapp 6000 Mitgliedern die Sektion Koblenz des Deutschen Alpenvereins, welche zwei Hütten, einige Wege und Klettersteige betreibt.

Weitere große Sportvereine in Koblenz lauten wie folgt:


Koblenzer Dialekt

Der in Koblenz gesprochene Dialekt, das sogenannte Kowelenzer Platt, gehört zum Moselfränkischen. Er unterscheidet sich von anderen rheinischen Dialekten vor allem im Tonfall. Dem singenden, ja melodischen Sprechen der nördlichen Rheinländer steht eine ebene Tonlage mit einer besonderen Vorliebe für breite Laute und Verlängerung der Lautdauer im Koblenzer Dialekt gegenüber („dau“ = du). Die moselfränkischen Mundarten sind dann auch im Gegensatz zum Limburgischen und Ripuarischen keine Tonsprachen. In der Vergangenheit, vor allem aber in der Zeit der Zugehörigkeit zu Frankreich (1794–1814), flossen auch viele französische Lehnwörter ein, darunter Plümo (Federbett), Filou (Lausbub), Monnie (Geld), Drottewaar (Bürgersteig). Interessant ist, dass die Lautverschiebungen von Stadtteil zu Stadtteil verschieden sind, was oft zu einem Mischdialekt führt.

Koblenz verfügt über die älteste Mundart-Wortsammlung im Rheinland. Schon 1787 publizierte der Koblenzer J. H. von Bleul eine Wortliste in mehreren Folgen im Allgemeinen Churtrierischen Intelligenzblatt. Hannelore Kraeber veröffentlichte mit dem Neuen Wörterbuch der Koblenzer Mundart eine dokumentierte Koblenzer Sprachsammlung aus über 200 Jahren. Diese gilt als Rarität unter den Mundartaufzeichnungen.

Ein Beispiel für den Koblenzer Dialekt ist das Schängellied, die Hymne von Koblenz, sowie das identitätsstiftende Video Dau bist Kowelenz aus dem Jahre 2006, das als Parodie auf die Kampagne Du bist Deutschland verstanden werden kann.


Kleidung

Der Tugendpfeil ist eine speziell geformte Haarnadel der für Koblenz und das linke Rheinufer typischen Haartracht bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.

Koblenzer Karneval

Seit dem 13. Jahrhundert, verbürgt durch den Zisterziensermönch Caesarius, findet das Karnevalstreiben am Eck statt; in den ersten Jahrhunderten unter den Blicken sittenstrenger Kirchenvertreter, bis der religiös motivierte Karneval mit dem Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges zu Grabe getragen wird. Trotz Zerstörung, Brandschatzung und Tod gelang dem Koblenzer Karneval 1688 die Rückkehr in die Stadt, die nun aber neuzeitlich geprägt war. Prunk und kurfürstliche Pracht bestimmten bis zur Übergabe der Stadt an das napoleonische Frankreich seinen Charakter. Aus dem bisher aristokratischen Karneval wurde nun eine rein bürgerliche Veranstaltung.

Napoleons Niederlage und Preußens Aufstieg ab 1815 kennzeichnen einen weiteren, wahrscheinlich den wichtigsten Abschnitt der Koblenzer Karnevalsgeschichte: die von Köln ausgehende Karnevalsreform von 1823. Die Folge dieser Reform ist eine Institutionalisierung des Koblenzer Karnevals 1824 und damit zahlreiche Vereinsgründungen. Bürgerlicher Eigensinn und der Wille, sich selbst zu organisieren, standen damals schon im Widerspruch zur preußischen Staatsraison, was die weitere Entwicklung der fünften Jahreszeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts lähmte. Zwar gelingt es den Koblenzern 1827 einen ersten Fastnachtsumzug zu veranstalten, doch schon bald stoßen die veranstalterischen Freiheiten an ihre bürokratischen Grenzen.

Erst nach 1860 zeichnete sich eine Entspannung zwischen den Narren und der Obrigkeit ab. Immer wieder wird der Koblenzer Karneval durch politische Krisen und das um die Jahrhundertwende aufkommende Desinteresse unterbrochen. Wegen der wirtschaftlichen und touristischen Bedeutung erhielt während der 1920er das närrische Treiben in Koblenz einen zusätzlichen Antrieb. Unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg wächst das Interesse bis in die Gegenwart.

Der Koblenzer Karneval wird heute im Wesentlichen durch die engagierte Gemeinschaftsarbeit der „Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval“ (AKK) am Leben gehalten. Einige der bekanntesten Vereine im Koblenzer Karneval sind die Große Koblenzer Karnevalsgesellschaft von 1847 e. V., die KKG Rot-Weiß-Grün „Kowelenzer Schängelcher“ 1922 e. V., die K. K. Funken „Rot-Weiß“ 1936 e. V., die Narrenzunft „Gelb-Rot“ und das AHC. Das AHC besteht seit dem Jahr 1936, in dem der Koblenzer Kaufmann Willi Lescrinier diese Narrenvereinigung als „Reserve-Offiziers-Korps“ der Prinzengarde Infanterie der Großen Koblenzer Karnevalsgesellschaft gründete, ihr Kommandant wurde und Prinz Karneval als „Prinz Willi von Lescrinesien“ verkörperte. AHC bedeutet übersetzt Alt-Herren-Corps. Die beliebtesten Stationen des Karnevals sind neben einer Vielzahl von Saalveranstaltungen und Sitzungen der Rosenmontagszug durch die gesamte Innenstadt, die Ernennung und Wahl des Prinzen und seiner „Dame Confluentia“, sowie die Erstürmung des Rathauses und der Falckenstein-Kaserne durch die Koblenzer Narren unter der Führung des Elferrates und der Tollitäten.

Der nicht-käufliche Grundsatz:

An dem Brauchtum lasst uns halten
eingedenk der Eigenart
dass die Welt nur kann gestalten
wer die Werte sich bewahrt!

Kulinarische Spezialitäten


Regelmäßige Veranstaltungen
  • Februar/März: Rosenmontagszug (Karnevalsumzug)
  • März: Koblenzer Literaturtage mit Literaturmatinee
  • April bis September: Weindorf-Saison
  • April: FestungsLeuchten in der Festung Ehrenbreitstein
  • April/Mai: Blüten- und Weinfest in Koblenz-Güls
  • Mai: Maifest auf der Karthause
  • Mai: Kulturtage Ehrenbreitstein
  • Mai/Juni: (Pfingsten) Koblenz International Guitar Festival und Academy
  • Mai bis September: Kirmes in verschiedenen Stadtteilen
  • Juni: Tal total, autofreier Erlebnistag am Rhein
  • Juni: Kaiserin Augusta Fest (am UNESCO Welterbetag am ersten Sonntag im Juni)
  • Juni/Juli: Firmenlauf der Koblenzer Firmen
  • Juli: Altstadtfest
  • Juli: Weltmusikfestival Horizonte, alternatives Musikfestival in der Festung Ehrenbreitstein
  • August: Gaukler- und Kleinkunstfestival
  • August: Koblenzer Sommerfest mit Rhein in Flammen (jeweils zweites Wochenende)
  • August: Christopher Street Day (jeweils drittes Wochenende)
  • September: Lange Nacht der Museen
  • September: Weinfest in Lay
  • September: Mendelssohn-Tage
  • September: Koblenzer SchängelMarkt (jeweils drittes Wochenende)
  • Oktober: Erntedankfest
  • November: Video/Filmtage Rheinland-Pfalz/Thüringen (abwechselnd in Gera und Koblenz)
  • November: „Meerdeszüch“ (Martinsumzüge) der Kinder
  • November/Dezember: Koblenzer Weihnachtsmarkt

Sehenswürdigkeiten in der Umgebung


Im Jahre 2016 erbrachte Koblenz, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 11,577 Milliarden € und belegte damit Platz 46 innerhalb der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung und den dritten Platz in Rheinland-Pfalz. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 69.504 € (Rheinland-Pfalz: 34.118 €, Deutschland 38.180 €) und damit weit über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. Das BIP je Erwerbsperson beträgt 74.388 € und liegt damit recht hoch. 2016 wuchs das BIP der Stadt nominell um 2,6 %, im Vorjahr betrug das Wachstum 4,8 %. In der Stadt waren 2016 ca. 105.700 Erwerbstätige beschäftigt. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 5,4 % und damit über dem Durchschnitt von Rheinland-Pfalz von 4,1 % (im benachbarten Landkreis Mayen-Koblenz betrug sie 3,0 %).

Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Koblenz Platz 56 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.

Wirtschaft

Maschinen- und Autozulieferindustrie, Softwarefirmen, Versorger, Banken, Versicherungen und diverse Bundes- und Landesbehörden sind in Koblenz beheimatet:

Cerdit von Wikipedia 

Koblenz 09-08-2020 ep.1

Koblenz (bis 1926 CoblenzmundartlichKowelenz) ist eine kreisfreie Stadt im nördlichen Rheinland-Pfalz. Sie ist mit knapp 114.000 Einwohnern[1] nach Mainz und Ludwigshafen am Rhein die drittgrößte Stadt dieses Bundeslandes und bildet eines seiner fünf Oberzentren (die weiteren sind Trier und Kaiserslautern). Koblenz steht auf Platz 68 der größten Städte Deutschlands.

Koblenz ist Sitz des Campus Koblenz der Universität Koblenz-Landau, des RheinMoselCampus der Hochschule Koblenz, der Verwaltung des Landkreises Mayen-Koblenz, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (bis 1999 Bezirksregierung Koblenz), des Bundesarchivs, des Landeshauptarchivs, des Verfassungsgerichtshofes Rheinland-Pfalz sowie des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr.

Koblenz, das 1992 sein 2000-jähriges Bestehen feierte, gehört zu den ältesten Städten Deutschlands. Der ursprüngliche lateinische Name Confluentes (deutsch die Zusammenfließenden) leitete sich von der Lage der Stadt an der Mündung der Mosel in den Rhein am sogenannten Deutschen Eck ab. Im Jahr 1962 überschritt Koblenz die 100.000-Einwohner-Marke und wurde damit zur Großstadt.



Geographische Lage

Koblenz liegt am Deutschen Eck, einer durch Mosel und Rhein gebildeten Mündungsspitze. Die nächstgelegenen Großstädte sind Bonn (etwa 60 km rheinabwärts), Wiesbaden und Mainz (etwa 90 km rheinaufwärts). Koblenz wird begrenzt von den Ausläufern des Hunsrücks im Süden und der leicht hügeligen Landschaft des Maifeldes (Ausläufer der Eifel) im Westen. Die rechts des Rheins gelegenen Stadtteile im Osten des Stadtgebietes liegen in den Ausläufern des Westerwaldes und reichen, mit zum Teil starkem Gefälle, bis dicht an den Fluss heran.

Die zwischen Mosel und Rhein im Süden gelegenen Stadtteile sind teilweise mit üppigem Mischbaumbestand bewaldet und bilden die „Grüne Lunge“ und das Naherholungsgebiet von Koblenz. Dieser Abschnitt des Rheins gehört zum Mittelrhein.

Koblenz liegt laut Angabe des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie auf 73 m ü. NHN.[3] Das Deutsche Eck liegt bei 64,7 m Höhe. Die höchste vollständig im Stadtgebiet gelegene Erhebung ist mit 382 m der Kühkopf im Stadtwald. Die höchste Stelle des Stadtgebietes mit 385 m befindet sich auf der Grenze zur Stadt Rhens am Nordhang des Maulbeerkopfes, dessen 395 m hoher Gipfel sich auf Rhenser Stadtgebiet befindet.


Nachbargemeinden

Die kreisfreie Stadt Koblenz grenzt an drei Landkreise:

Im nahen Umfeld der Stadt befinden sich außerdem im Norden der Landkreis Neuwied sowie im Süden der Rhein-Hunsrück-Kreis.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Koblenz ist in 30 (statistische) Stadtteile gegliedert. Die Einteilung erfolgte im Rahmen der kleinräumigen Gliederung auf Empfehlung des Deutschen Städtetags. Eine Besonderheit bilden hierbei die Karthause, die statistisch in Karthause NordKarthause-Flugfeld und Karthäuserhofgelände, sowie die Südliche Vorstadt, die statistisch in Mitte und Süd untergliedert wird. Die Karthause und die Südliche Vorstadt sind hingegen historisch aus einheitlich gewachsenen Strukturen entstanden und werden in der Bevölkerung nur in ihrer Gesamtheit als Stadtteil angesehen. Einen Beschluss des Rats der Stadt Koblenz über den Status als Stadtteil dieser statistischen Gliederungseinheiten gibt es jedoch nicht.

Neun Stadtteile bilden insgesamt acht Ortsbezirke, deren Anliegen gegenüber der Stadt durch einen Ortsbeirat und einen Ortsvorsteher vertreten werden. Die übrigen 21 Stadtteile haben keine Ortsbeiräte.

Die 30 Stadtteile von Koblenz sind AltstadtArenberg (Ortsbezirk zusammen mit Immendorf), Arzheim (Ortsbezirk), AstersteinBubenheim (Ortsbezirk), EhrenbreitsteinGoldgrubeGüls mit Bisholder (Ortsbezirk), HorchheimHorchheimer HöheImmendorf (Ortsbezirk zusammen mit Arenberg), Karthause (mit den statistischen Stadtteilen Karthause NordKarthause-Flugfeld und Karthäuserhofgelände), Kesselheim (Ortsbezirk), Lay (Ortsbezirk), LützelMetternichMoselweißNeuendorfNiederberg (mit Neudorf), OberwerthPfaffendorfPfaffendorfer HöheRauentalRübenach (Ortsbezirk), Stolzenfels (Ortsbezirk), Südliche Vorstadt (mit den statistischen Stadtteilen Mitte und Süd) und Wallersheim.


Klima

Koblenz liegt in der sogenannten gemäßigten Zone mit gemäßigt kühlem Klima und vorherrschenden Westwinden. Im westdeutschen Tiefland und im Rheingraben bringen diese Winde vom Atlantik und der Nordsee her jährlich etwa 700 mm Niederschlag. Koblenz ist mit einer jährlichen Durchschnittstemperatur von 10,8 °C und einer jährlichen Niederschlagsmenge von 674 mm ganzjährig humid. Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 23 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juli. Im Juli fallen 2,4-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren stark. An 72 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert. Kältester Monat ist mit einer Temperatur von 2,7 °C der Januar, wärmster Monat der Juli mit einem Schnitt von 19,5 °C. Der Hitzerekord liegt bei 39,4 °C und wurde am 18. Juni 2002 in Koblenz gemessen. Aufgrund seiner Lage im Tal der umgebenden Mittelgebirge Eifel, Hunsrück und Westerwald sowie der Nähe von drei Flüssen (Rhein, Mosel, Lahn) bildet sich in Koblenz oftmals ein „Kesselklima“ aus, das im Sommer im Vergleich zum Umland oftmals recht schwül ist. In den Herbst- und Wintermonaten sind zähe Nebellagen keine Seltenheit, während auf den Höhen der Mittelgebirge wolkenfreier Himmel herrscht.


Die Geschichte der Stadt Koblenz ist sehr wechselhaft und gekennzeichnet von kriegerischen Auseinandersetzungen bei zahlreichen Grenzkonflikten sowie einem großen baulichen Wandel. Bereits seit der Steinzeit ist das Gebiet von Koblenz besiedelt. Die Römer bauten hier erstmals eine befestigte städtische Siedlung. Es entstanden im heutigen Altstadtkern das Kastell Confluentes zur Sicherung der Römischen Rheintalstraße (Mainz–Köln–Xanten) und in Niederberg das Kastell Niederberg zur Sicherung des Limes sowie erster Brücken über Rhein und Mosel. Koblenz gehört somit zu den ältesten Städten Deutschlands. Nach dem Rückzug der römischen Truppen im 5. Jahrhundert wurde Koblenz von den Franken erobert, die hier einen Königshof begründeten. In der 836 geweihten Kastorkirche fanden 842 Verhandlungen zwischen den drei Enkeln Karls des Großen statt, die schließlich zur Teilung des Fränkischen Reichs im Vertrag von Verdun 843 führten.

In der folgenden Herrschaft der Erzbischöfe und Kurfürsten von Trier blühte Koblenz weiter auf und es entstand eine Vielzahl von kulturellen Schätzen in Form von Kirchen, Schlössern und Festungsanlagen. Aus der auf dem Ehrenbreitstein um 1020 erbauten Burg entstand nach und nach die Festung Ehrenbreitstein. In unsicheren Zeiten wurden in dieser sichersten Burg des Kurstaats die größten Heiligtümer aufbewahrt. Im 12. Jahrhundert erbauten die Erzbischöfe von Trier die Florins- und die Liebfrauenkirche. Im 13. Jahrhundert entstanden die Burg Stolzenfels als kurtrierische Zollburg am Rhein sowie die Alte Burg als eine Zwingburg gegen die nach mehr Unabhängigkeit strebenden Bürger. Im folgenden Jahrhundert wurde mit dem Bau der Balduinbrücke erstmals wieder seit den Römern ein fester Moselübergang ermöglicht. Im Dreißigjährigen Krieg verlegte Kurfürst Philipp Christoph von Sötern seinen Amtssitz von Trier in das neu erbaute Schloss Philippsburg am Fuße des inzwischen zur Festung ausgebauten Ehrenbreitsteins. Im Jahre 1786 zog Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen in das Kurfürstliche Schloss nach Koblenz um. Von hier regierte er den Kurstaat bis zu seinem Ende 1794, als das Land und Koblenz von der französischen Revolutionsarmee erobert wurden.


Die folgende französische Zeit prägte Koblenz (französisch Coblence) weit über deren Ende hinaus. Es entstand der Begriff des Schängel, mit dem bis heute jeder bezeichnet wird, der in Koblenz geboren ist. Im Frieden von Lunéville fiel Koblenz 1801 auch formal an Frankreich und wurde Hauptstadt des französischen Département de Rhin-et-Moselle. Das Ende dieser französischen Zeit kam 1814 mit der Besetzung von Koblenz durch russische Truppen.

Durch den Wiener Kongress 1814/15 gingen die rheinischen Besitztümer des Trierer Kurstaates und damit auch Koblenz auf das Königreich Preußen über. Die Stadt, zunächst Sitz des Oberpräsidiums der Provinz Großherzogtum Niederrhein, später Hauptstadt der preußischen Rheinprovinz, wurde als Festung Koblenz zu einem der stärksten Festungssysteme in Europa ausgebaut. Im 19. Jahrhundert entstanden nicht nur mächtige Festungswerke in Koblenz, so wurde auch das Schloss Stolzenfels neu aufgebaut und den Rhein überquerte nun eine Schiffbrücke. Die erste Eisenbahn fuhr 1858 über die neu erbaute Moseleisenbahnbrücke in Koblenz ein. Mit dem folgenden Ausbau des Eisenbahnnetzes entstanden mit Bau der Pfaffendorfer Brücke, der Gülser Eisenbahnbrücke und der Horchheimer Eisenbahnbrücke weitere Überquerungen über Rhein und Mosel. Wegen der fortschreitenden Kriegstechnik verloren die Festungen ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an Bedeutung. Seit 1890 brach man die Stadtbefestigung vollständig ab und das Siedlungsgebiet konnte nun erstmals über die engen Stadtgrenzen hinaus erweitert werden. Nach dem Tode Kaiser Wilhelms I., der mit seiner Gattin Augusta lange in Koblenz lebte, wurde an der Moselmündung 1897 zu seinen Ehren das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht.

Das 20. Jahrhundert war von großen baulichen Veränderungen sowie einer erheblichen Erweiterung des Siedlungsgebiets geprägt. So wurde an der Stelle des ehemaligen Löhrtors 1903 die Herz-Jesu-Kirche eingeweiht. Bereits ein Jahr zuvor wurde in der neuen Südlichen Vorstadt ein prächtiger Hauptbahnhof fertiggestellt. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde Koblenz erst von amerikanischen und dann von französischen Truppen besetzt. Im Jahre 1932 begann der völlige Umbau der Pfaffendorfer Brücke, aus der ein kompletter Neubau zu einer Straßenbrücke hervorging. Zwei Jahre später folgte die Einweihung einer neuen Moselüberquerung, da die Balduinbrücke dem wachsenden Verkehrsaufkommen nicht mehr genügte.


Einschneidend waren im Zweiten Weltkrieg die Luftangriffe auf Koblenz, bei denen die Stadt zu 87 % zerstört wurde. 1944 legten Lancaster-Bomber der britischen Royal Air Force das Zentrum von Koblenz in Schutt und Asche. Am 18. und 19. März 1945 nahm die 87. US-Infanteriedivision der US Army Koblenz ein. Langsam erholte sich die Stadt von den Kriegsereignissen, das historische Stadtbild bleibt aber teilweise verloren. In der Nachkriegszeit kam Koblenz zur Französischen Besatzungszone und infolgedessen zum neuen Land Rheinland-Pfalz. In den Anfangsjahren war es zudem dessen vorläufiger Regierungssitz. Auf der Rittersturz-Konferenz 1948 wurde eine der grundsätzlichen Entscheidungen für den Zusammenschluss der drei westlichen Besatzungszonen („Trizone“) zur Bundesrepublik Deutschland und damit für die einstweilige Trennung von der Sowjetzone getroffen. Infolge der westdeutschen Wiederbewaffnung seit Mitte der 1950er Jahre erhielt Koblenz erneut eine sehr große deutsche Garnison. Die letzten Teile der französischen Garnison zogen 1969 ab. Koblenz überschritt 1962 die Marke von 100.000 Einwohnern und wurde damit Großstadt. Ein großes Brückenbauprojekt wurde mit Vollendung der Südbrücke 1975 abgeschlossen. Beim Bau der Rheinbrücke kam es zu zwei tragischen Unfällen, bei denen 19 Arbeiter den Tod fanden. Im Jahr 1992 konnte die Stadt Koblenz den 2000. Jahrestag der Stadtgründung feiern.

Am 4. Dezember 2011 mussten etwa 45.000 Einwohner ihre Wohnungen verlassen. Der Grund für die bis dahin umfangreichste Evakuierung einer deutschen Großstadt nach 1945 war die Entschärfung einiger Kampfmittel; darunter war eine britische Luftmine aus dem Zweiten Weltkrieg.

Eingemeindungen

Ehemals selbstständige Gemeinden und Gemarkungen, die in die Stadt Koblenz eingegliedert wurden:


Durch zahlreiche Eingemeindungen verdoppelte sich die Bevölkerung der Stadt von 45.000 im Jahre 1900 auf 91.000 im Jahre 1939. Im Zweiten Weltkrieg verlor Koblenz aufgrund der fast vollständigen Zerstörung der Stadt rund 80 % seiner Einwohner. Im April 1945 wurden im gesamten Stadtgebiet 19.076 Kartenempfänger durch das Ernährungsamt ermittelt. 1958 erreichte die Bevölkerungszahl wieder den Vorkriegsstand. 1961 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, was sie zur Großstadt machte.

Am 7. November 1970 stieg die Bevölkerungszahl der Stadt durch die Eingemeindung mehrerer Ortschaften um knapp 20.000 Personen auf rund 120.000 Einwohner – historischer Höchststand. 2004 betrug der Anteil der nichtdeutschen Bewohner an der Gesamtbevölkerung nach Angaben der Stadtverwaltung 9,3 % (10.021 Personen). Den größten Anteil daran stellen Mitbürger aus der Türkei (1963), der Ukraine (872), Serbien und Montenegro (785) sowie Russland (711). Ende Juni 2005 lebten in Koblenz nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz 106.501 Menschen mit Hauptwohnsitz. Danach vor allem nach Abschluss der Bundesgartenschau 2011 stieg die Einwohnerzahl wieder stetig an und überschritt am 31. Mai 2014 die 110.000er Marke, so hoch wie seit 1992 nicht mehr.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.


Historisches

An der Spitze der Stadt Koblenz stand in kurfürstlicher Zeit der Schultheiß, der ab 1253 unmittelbarer landesherrlicher Beamter wurde. Daneben gab es einen Rat der Stadt, der im 16. Jahrhundert einem Amtmann unterstand. Ende des 18. Jahrhunderts, als die Stadt französisch besetzt wurde, erhielt sie die Mairieverfassung mit einem Maire an der Spitze. Koblenz war auch Sitz des Präfekten des Département de Rhin-et-Moselle. Nach dem Übergang an Preußen 1815 leitete ein Oberbürgermeister die Stadtverwaltung. Die Stadt wurde Sitz der Rheinprovinz, an deren Spitze der Oberpräsident stand. Ferner wurde sie Sitz des Landkreises Koblenz. 1856 wurde die preußische Städteordnung eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörten auch die Gemeinden Neuendorf, Moselweiß und Kapellen-Stolzenfels zur Bürgermeisterei Koblenz. Zum 1. Oktober 1887 wurde Koblenz eine kreisfreie Stadt, was sie bis heute auch im Land Rheinland-Pfalz ist. Lange Jahre war der Königsstuhl von Rhens der Ort, an dem die Koblenzer Bürgermeister ihre Amtskette überreicht bekamen.

Stadtrat

Der Koblenzer Stadtrat besteht aus 56 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern und dem hauptamtlichen Oberbürgermeister als Vorsitzenden. Die Ratsmitglieder werden alle fünf Jahre neu gewählt. Die letzten Stadtratswahlen fanden am 26. Mai 2019 statt.

Stadtoberhäupter seit 1801

Da Koblenz eine kreisfreie Großstadt ist, lautet die Amtsbezeichnung für das Stadtoberhaupt Oberbürgermeister. Dieser wird von den Bürgern in einer Direktwahl für acht Jahre gewählt. Die vorletzte Wahl des Oberbürgermeisters fand (zeitgleich zur Bundestagswahl) am 27. September 2009 statt. In das Amt wurde mit 54,4 Prozent Joachim Hofmann-Göttig, als unabhängiger Kandidat der SPD, gewählt. Er setzte sich damit gegen seinen Konkurrenten Peter Labonte (CDU), Oberbürgermeister der Stadt Lahnstein, durch. Dienstantritt des Oberbürgermeisters war der 1. Mai 2010. Sein Nachfolger wurde am 15. Oktober 2017 in einer Stichwahl bestimmt: Gewählt wurde David Langner (SPD) mit 69,8 % der abgegebenen Stimmen, auf seinen Mitbewerber Bert Flöck (CDU) entfielen 30,2 %. Langner trat sein Amt am 1. Mai 2018 an.

Maire

Oberbürgermeister

Stadtvorstand

Der Stadtvorstand setzt sich zusammen aus dem Oberbürgermeister und den drei Beigeordneten (Bürgermeister, Kulturdezernent und Baudezernent), womit alle vier Dezernate der Stadtverwaltung im Stadtvorstand repräsentiert sind. Den Vorsitz im Stadtvorstand führt der Oberbürgermeister, der als einziger in einer Urwahl bestimmt wird. Die Beigeordneten hingegen werden vom Stadtrat gewählt. Seit 2018 heißt die Bürgermeisterin Ulrike Mohrs (CDU). Das Kulturdezernat wird seit 2016 von Margit Theis-Scholz geführt und Bert Flöck leitet seit 2016 das Baudezernat.

Landes- und Bundespolitik

Auf Landesebene ist Koblenz in zwei Wahlkreise unterteilt. Zum Wahlkreis Koblenz gehören alle linksrheinischen Ortsbezirke der Stadt. Bei der Landtagswahl 2016 gewann der spätere Oberbürgermeister David Langner (SPD) das Direktmandat, für ihn rückte bereits im Mai 2016 Anna Köbberling in den Landtag nach. Über die Landesliste wurde Joachim Paul (AfD) in den Landtag gewählt. Das Direktmandat im Wahlkreis Koblenz/Lahnstein, der die rechtsrheinischen Gebiete von Koblenz umfasst, hat derzeit Roger Lewentz (SPD) inne.

Auf Bundesebene gehört die Stadt zum Bundestagswahlkreis Koblenz. Direkt gewählter Abgeordneter ist seit der Bundestagswahl 2017 Josef Oster (CDU).[20] Daneben gehört der über die Landesliste gewählte Detlev Pilger (SPD) dem Bundestag an.


WappenBearbeiten

Banner und Hissflaggen
Banner Koblenz.svgFlagge Koblenz.svg
Flagge Koblenz 2.svg
Wappen von Koblenz
Blasonierung: „In Silber ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, belegt mit einer goldenen Krone mit drei langstieligen rautenkleeblättrigen Zinken.“
Wappenbegründung: Die Stadtfarben sind Rot-Weiß.
Das heutige Wappen taucht erstmals im 14. Jahrhundert auf. Das Kreuz auf silbernem Grund steht für das Wappen des Erzbistums Trier, dem Koblenz seit 1018 angehörte und dessen Residenzstadt Koblenz-Ehrenbreitstein etwa 1629 bis 1786 sowie Koblenz von 1786 bis 1794 war. Die auf den Kreuzungspunkt des Kreuzes gelegte goldene Krone ist das lokale Wappensymbol und steht für die Himmelskönigin Maria, die Schutzpatronin der Stadt, der die Stadtpfarrkirche „Unserer lieben Frau“ geweiht ist.
Partnerstädte von Koblenz

Im Jahr 1810 erhielt die Stadt ein neues Wappen, das jedoch offenbar nie zur Anwendung kam. Ab 1814 führte Koblenz definitiv wieder das vertraute Wappen.

In der Zeit, in der Koblenz eine königlich-preußische Residenzstadt war (1850–1918), fand auch eine Variante des bis heute üblichen Wappens Verwendung; bei ihr war eine zweite, königliche Krone über das Wappen gesetzt.

Siehe auch: Wappen von Koblenz

Partnerstädte

Koblenz unterhält Städtepartnerschaften weltweit bisher zu acht Städten:

Klimanotstand

Am 26. September 2019 hat der Koblenzer Stadtrat den Klimanotstand ausgerufen. Er stimmte mit einer knappen Mehrheit von Grünen, SPD und Linken dem entsprechenden Antrag zu.

Religionen

Konfessionsstatistik

Gemäß der Volkszählung 2011 waren 52,0 % der Einwohner römisch-katholisch, 18,8 % evangelisch und 29,2 % konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe. Ende April 2020 waren von den Einwohnern 43,6 % römisch-katholisch, 16,3 % evangelisch und 40,1 % konfessionslos oder gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an.

Christentum

Katholisch

Die Katholiken in Koblenz sind in 29 Pfarreien organisiert, welche sich zu 5 Pfarreiengemeinschaften zusammengeschlossen haben und dem Dekanat Koblenz im Bistum Trier angehören. Eine Vielzahl katholischer Vereine wie der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), der Leseverein, das Kolpingwerk mit dem Kolpinghaus, die DJK, Jugendverbände (Pfadfinder, KSJ, KaJu) und Einrichtungen wie die Caritas mit ihren vielfältigen sozialen Einrichtungen und Aktivitäten prägen das gesellschaftliche Leben in Koblenz mit. Eine der drei bischöflichen Pressestellen befindet sich in Koblenz (neben Trier und Saarbrücken).

Durch die Zugehörigkeit zum Erzstift Trier (Amt und Stadt Coblenz) wurde die Stadt Koblenz über Jahrhunderte von den Bischöfen von Trier regiert.

Klöster und Orden in Koblenz

Im Ortsteil Arenberg steht das Kloster Arenberg, in dem die Arenberger Dominikanerinnen (Schwestern der heiligen Katharina von Siena) leben. In den Pfarrer-Kraus-Anlagen zwischen Arenberg und Immendorf wurde von 1845 bis 1860 von Pfarrer Johann Baptist Kraus die Landschaftsbilderbibel Die heiligen Orte zu Arenberg, genannt Roter Hahn geschaffen, die seit 1987 unter Denkmalschutz steht. In Pfaffendorf steht das Kloster Bethlehem der Klarissen-Kapuzinerinnen von der Ewigen Anbetung. Das Gebäude des 1904 von Mutter M. Ignatia von Herling gegründeten Klosters wurde 1944 zu zwei Dritteln zerstört und wird seit 1953 von den Schwestern wieder bewohnt. Im Ortsteil Ehrenbreitstein befindet sich seit 1628 das Kapuzinerkloster Koblenz. Im ehemaligen Jesuitenkloster am Jesuitenplatz lebt ein Konvent der Arnsteiner Patres. Im Katholischen Klinikum Koblenz-Montabaur und dessen Vorläufern wirkt seit über 150 Jahren die Kongregation der Schwestern vom Heiligen Geist.

Evangelisch

Während der Reformationszeit gab es lediglich einige wenige protestantische Gemeindemitglieder in benachbarten Gemeinden. Durch das im Jahr 1784 von dem Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen erlassene Toleranzedikt wurden reiche Protestanten offiziell geduldet und ihr Zuzug gestattet. 1802 erhielten diese die Kapelle des früheren Dominikanerinnenklosters St. Martin in der Görgengasse als Gottesdienstraum. Als Koblenz 1815 Hauptstadt der preußischen Rheinprovinz wurde, nahm die Zahl protestantischer Gemeindemitglieder stärker zu. 1818 wies ihnen Friedrich Wilhelm III. die schon früher säkularisierte Florinskirche zu, die er gegen Entschädigung aus städtischem Besitz enteignet hatte. Im Jahre 1902 wurde schließlich die Christuskirche gebaut. Gegenwärtig gehören die evangelischen Kirchengemeinden – sofern sie nicht einer Freikirche angehören – zum Kirchenkreis Koblenz der Evangelischen Kirche im Rheinland.

Weitere Konfessionen

In Koblenz gibt es eine Reihe weiterer christlicher Gemeinschaften. Diese sind u. a. die altkatholische Pfarrgemeinde St. Jakobus, die evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptistengemeinde), die Freie Christengemeinde bzw. das Christuszentrum, die Assemblée Évangelique de Koblenz, die Evangelische Stadtmission, die Freie evangelische Gemeinde, die rumänisch-orthodoxe Kirchengemeinde Epiphania und die Neuapostolische Gemeinde. In der St.-Jakobus-Kapelle Am Alten Hospital feiert die altkatholische Pfarrgemeinde ihre Gottesdienste.

Die Konfessionen und Gemeinschaften vertreten ihre gemeinsamen Interessen in der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) Koblenz.


Cerdit von Wikipedia 


Chiang Khan

slogan:  Chiang Khan, the city of beautiful people, long-grained rice, glass coconuts, beautiful islands and pristine islands cultural site ...